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Learning Analytics nützen dem Hochschulsystem, vor allem aber den Studierenden

Präsentation des Whitepapers „Learning Analytics: Einsatz an österreichischen Hochschulen"

Ob es die Auswertung von Online-Tests ist, um zu überprüfen, inwieweit Studierende den Stoff der besuchten Lehrveranstaltung auch tatsächlich verstanden haben, oder die Analyse via App, aus der hervorgeht, wie viele der Studienkolleg/inn/en die gestellte Aufgabe in der vorgegebenen Zeit bereits abgegeben haben – „Learning Analytics“ hat an österreichischen Hochschulen Einzug gehalten. Das Problem ist aber, dass all die digitalen Strategien und Maßnahmen zur „Analyse, Darstellung und Interpretation von Daten aus Lern- und Lehrsettings mit dem Zweck, dass Lernende ihr Lernen unmittelbar verändern können“ häufig unterschiedlich bezeichnet werden. Der Verein Forum Neue Medien in der Lehre Austria (fnma) hat deshalb das Whitepaper „Learning Analytics: Einsatz an österreichischen Hochschulen" erarbeitet, in dem genau dieser Wortlaut als gemeinsame Definition für Learning Analytics angeboten wird. Am Donnerstag, den 21. November 2019, wurde es gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (mdw) präsentiert.

Learning Analytics –  Tracking für das bessere Lernergebnis

In einem Punkt herrschte dabei Konsens bei allen Teilnehmer/innen an der Präsentation: Dass das Whitepaper wesentlich dazu beitrage, Bewusstsein und Sichtbarkeit für das Thema „Learning Analytics“ zu schaffen. „Wir wollen Hochschulen, die digital sind. Im Bereich der Forschung und der Forschungsdaten lässt es sich vergleichsweise leicht erklären, was das bedeutet. Im Bereich der Lehre ist das bedeutend schwieriger“, betonte Elmar Pichl, Leiter der Hochschulsektion des BMBWF. Deshalb drehten sich auch einige der Projekte, die im Zuge der Ausschreibung  „digitale und soziale Transformation in der Hochschulbildung“ beim BMBWF eingegangen sind, gezielt um das Thema Learning Analytics. Bis zu 50 Millionen Euro stellt das BMBWF bekanntlich dabei für profilbildende, strukturentwickelnde Vorhaben bereit, die die betroffene Universität, aber auch das gesamte österreichische Hochschulsystem vorantreiben. Die Einreichfrist ist bereits abgelaufen, der Auswahlprozess läuft noch.

Bewusster Fokus auf Studierende, um das eigene Lernen zu verändern

Angeregt diskutiert wurde hingegen am Podium und im Publikum über den Fokus, den die Autorinnen und Autoren des Whitepapers auf Learning Analytics setzen. Sie verstehen darunter primär die Verwertbarkeit der Lerndaten von Lernenden, um deren eigenen Lernprozess zu verändern, weniger aber die Nutzung durch Lehrende, durch die Hochschulen und die Hochschulverwaltung. „Das war eine bewusste Entscheidung“, betonte fmna-Präsident Martin Ebner. „Wir finden, dass vor allem die Personen, die die Daten generieren, auch den unmittelbaren Nutzen haben sollen. Generierte Daten können aber unter bestimmten Voraussetzungen auch anderen Zielgruppen zur Verfügung stehen.“ Für die Analyse, Darstellung und Interpretation von hochschulbezogenen Daten auf anderen Ebenen kämen jedenfalls andere Verfahren zum Tragen Educational Data Mining zum Beispiel, also das automatisierte Auswerten von Datenmustern, um damit möglichst vollständig automatisiert Lernprozesse zu steuern. Oder Academic Analytics, worunter das Auswerten und Analysieren von Studierendenverläufen und akademischen Karrieren verstanden werde. Und schließlich auf oberster Ebene die High Level Analytics – also die Auswertung von Daten ganzer Hochschulen und Hochschulsysteme (etwa im Rahmen der Wissensbilanz) .

Aber auch Lehrende, Hochschulen und die Hochschulverwaltung profitieren

Ergebnisse von Learning Analytics würden freilich nicht nur den betroffenen Studierenden, sondern sehr wohl ebenso ihrer Hochschule und auch dem gesamten Hochschulsystem zugutekommen, so der Befund des Whitepapers. Sie würden etwa helfen, Lehr- und Lernprozesse besser zu verstehen, sie trügen nachweislich zum Studienerfolg und zur Verminderung von Dropouts bei, sie führten zu mehr Transparenz sowie zu einer höheren Prüfungsaktivität, sie leisteten einen wichtigen Beitrag zur Optimierung von Studienabteilungen und der Studienberatung und sie seien Gegenstand der Forschung und des sorgsamen Umgangs mit Daten.

Vier Empfehlungen für die Weiterentwicklung von Learning Analytics

Die Einhaltung des Datenschutzes und die Etablierung einheitlicher, ethischer und technischer Standards in Form einer nationalen Austausch-Plattform ist dann auch eine von insgesamt vier Empfehlungen, die das Whitepaper „Learning Analytics: Einsatz an österreichischen Hochschulen" enthält. Die weiteren Empfehlungen beinhalten die gezielte Erstellung und Verbreitung von Informationen zum Thema Learning Analytics, die Förderung konkreter Umsetzungsprojekte an einzelnen oder auch an mehreren Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen sowie die aktive Einbindung aller Stakeholder, insbesondere der Studierenden. Und nicht zuletzt bedarf es der Unterstützung für Learning Analytics durch die öffentliche Hand. Die könne freilich nicht nur im Zuverfügungstellen von Budgetmitteln geschehen, sondern auch im Schaffen von Bewusstsein für den Stellenwert von Learning Analytics.

Für Peter Seitz, den für Digitalisierung zuständigen Abteilungsleiter in der Hochschulsektion im BMBWF, ist das nun erarbeitete Whitepaper ohnedies nur ein erster Schritt in einem weitaus längeren Entwicklungsprozess. „Als nächstes müssen wir Pilotprojekte entwickeln und für andere Hochschulen zugänglich machen. Denn nur so wird es gelingen, Learning Analytics systematisch im Hochschulsystem zu verankern und erfolgreich umzusetzen“, betonte er.

Link

Das Whitepaper „Learning Analytics: Einsatz an österreichischen Hochschulen“ steht auf der der fnma-Webseite zum Download bereit.