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Schriftliches Interview mit Gabriele-Possanner-Förderungspreisträgerin Tanja Vogler

Was war bzw. ist Ihre Motivation sich der Geschlechterforschung zu widmen?
Ich widme mich der Geschlechterforschung, weil ich bestehende Ungleichheitsverhältnisse erfassen und sichtbar machen möchte. Ich schätze die Geschlechterforschung aber auch als ein Forschungsprogramm, dass es möglich macht Mensch-Welt Zusammenhänge in ihrem sich wechselseitig konstituierenden, komplexen und widersprüchlichen Verhältnis zu denken und offen zu legen. Geschlechterforschung bedeutet für mich aber auch Denkhorizonte für eine andere egalitärere Welt zu eröffnen.

Worin sehen Sie Ihren wissenschaftlichen Schwerpunkt?
Ich beschäftige mich aus einer queer-feministischen und postkolonialen Perspektive mit dem Verhältnis von Identität und dem Politischen, Fragen der Subjektivierung, der Formierung des Psychischen und deren Bedeutungen für die (bildungswissenschaftliche) Praxis. In meiner Dissertation bin ich diesen Fragen am Beispiel der Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit des queeren Aktivismus im deutschsprachigen Raum nachgegangen. Methodisch und Methodologisch verorte ich mein wissenschaftliches Arbeiten in einer subjektivierungstheoretischen Tradition.

Warum haben Sie gerade dieses Thema für Ihre wissenschaftliche Abschlussarbeit gewählt?
Die Debatte um Identitätspolitiken ist nicht neu, aber immer noch/wieder aktuell. Ich wollte dieses hochaktuelle Thema jenseits von zu einfachen Polarisierungen am Beispiel der Diskurse des queeren Aktivismus aufgreifen und in seiner Komplexität und Widersprüchlichkeit darlegen. Den queeren Aktivismus habe ich aber nicht zuletzt auch deswegen als Untersuchungsgegenstand gewählt, weil er, meiner Meinung nach, das Potential hat ein solidarisches und verantwortungsvolles miteinander zu denken, von dem ich mir mögliche Antworten auf aktuelle Spaltungs- und Endsolidarisierungsprozesse versprochen habe. 

Welche Bedeutung hat der Gabriele Possanner Förderungspreis für Sie?
Der Preis bezeugt sowohl die wissenschaftliche Qualität meiner Arbeit als auch deren gesellschaftspolitische Relevanz und bestätigt mich in meinem persönlichen Anliegen gesellschaftlich relevante/aktuelle Fragen auf hohem wissenschaftlichen Niveau zu bearbeiten. Diese Auszeichnung bedeutet für mich eine wichtige Unterstützung in meiner noch jungen wissenschaftlichen Karriere. Ich freue mich sehr, dass ich einen so renommierten Preis für meine Dissertation gewonnen habe.

Was sind Ihre weiteren beruflichen und/oder wissenschaftlichen Pläne?
Im Zuge meiner Anstellung an der Medizinischen Universität Innsbruck, nehme ich aktuell Gesundheitsdiskurse aus einer queer-feministischen Perspektive in den Blick. Ich hoffe, dass ich die Möglichkeit haben werde auch langfristig in der Geschlechterforschung lehren und forschen zu können.