Bildungs- und Berufsorientierung
ibobb: Information, Beratung und Orientierung für Bildung und Beruf
Die Abkürzung ibobb steht für „Information, Beratung und Orientierung für Bildung und Beruf“ und umfasst alle Maßnahmen zur schulischen Bildungs- und Berufsorientierung.
Entscheidungen über Bildungs- beziehungsweise Ausbildungswege sollen entlang der Begabungen und Talente, unabhängig vom familiären, sozialen und regionalen Hintergrund sowie unabhängig vom Geschlecht getroffen werden.
Die Schule unterstützt Schülerinnen und Schüler, ihren individuell besten Bildungs- und Berufsweg hin zu jungen eigenverantwortlichen Menschen zu beschreiten, indem sie in mehrfacher Weise Unterstützung anbietet:
- Aufbau der Grundkompetenzen für das Treffen selbstverantwortlicher Entscheidungen im Unterricht der Pflichtgegenstände
- Berufsorientierungsunterricht mit einem Schwerpunkt auf der 7. und 8. bzw. auf der 11. und 12. Schulstufe (durch das Programm „18plus – Berufs- und Studienchecker“
- Praxisnahe Erfahrungen in Projekten und Realbegegnungen
- Individuelle Information und Beratung durch Schüler- und Bildungsberater/innen
- Begleitung durch Schule und Lehrer/innen in Kooperation mit Eltern/Erziehungsberechtigten unter Einbindung externer Expert/innen (zum Beispiel Jugendcoaches, Sozialpartner, NGOs)
Ziel: Erwerb von wichtigen Lebenskompetenzen
Vorrangiges Ziel von ibobb im Schulkontext ist es, die Schüler/innen beim Erwerb von wichtigen Lebenskompetenzen für die eigenverantwortliche Gestaltung ihres Bildungs- und Berufsweges, sogenannter „Laufbahngestaltungskompetenzen“ (Career Management Skills) zu unterstützen, wie:
- Fähigkeit zur Selbstreflexion (insbesondere hinsichtlich Fähigkeiten, Interessen, Wünschen)
- Entscheidungsfähigkeit (inklusive Fähigkeit zur Gestaltung von Entscheidungsprozessen)
- Fähigkeit zur Informationsrecherche und –bewertung
- Fähigkeit, eigene Ziele definieren und verfolgen zu können
Dieses Kompetenzlernen soll über die gesamte Schullaufbahn hinweg und speziell vor schulischen Übergängen oder Abschlüssen erfolgen.
Bei ibobb geht es im besten Sinn ums „Lernen fürs Leben“ und damit um ein pädagogisches Kernanliegen.
Downloads
ibobb Grundsatzinformation (PDF, 85 KB)
Laufbahngestaltungskompetenzen (PDF, 117 KB)
Gesetzliche Grundlagen
- Verbindliche Übung Berufsorientierung in der 7. und 8. Schulstufe
- Lehrplanbezüge, die darauf hinweisen, dass es ein pädagogisches Kernanliegen ist, Kinder/ Jugendliche zu unterstützen, eigene Lebenspläne und Vorstellungen von beruflichen Möglichkeiten zu entwickeln
- Individuelle Berufs(bildungs)orientierung ab der 8. Schulstufe (§ 13b Absatz 2 SchUG): Erlaubnis an bis zu 5 Tagen pro Unterrichtsjahr dem Unterricht zum Zweck einer persönlichen Orientierungsunterstützung fern zu bleiben
- Rundschreiben 17/2012 (Maßnahmenkatalog im Bereich ibobb in der 7. und 8. Schulstufe; Verpflichtung zur Erarbeitung eines standortbezogenen Umsetzungskonzepts)
- Grundsatzerlässe Berufsorientierungskoordination (Rundschreiben 30/2017) und Schüler- und Bildungsberatung (Rundschreiben 22/2017): Aufgabenbeschreibungen und Qualifikationserfordernisse
Wo setzt ibobb derzeit vor allem an?

Links
- Rechtliche Grundlagen zum Unterricht
- Rechtliche Grundlagen zu Realbegegnungen
- Rechtliche Grundlagen zur Koordination
- Maßnahmenkatalog im Bereich ibobb in der 7. und 8. Schulstufe (Rundschreiben 17/2012)
- Grundsatzerlass Berufsorientierungskoordination (Rundschreiben 30/2017)
- Grundsatzerlass Schüler- und Bildungsberatung (Rundschreiben 22/2017)
Umsetzung: Wie kann ibobb gelingen?
Die qualitätsvolle Umsetzung von ibobb sowie die Erstellung/Implementierung eines ibobb-Umsetzungskonzeptes erfordert viele Mitwirkende am Schulstandort, ihre Beiträge müssen gut koordiniert werden:

Bildungs- und Berufsorientierung ist Lebensorientierung und somit ein prinzipielles Anliegen aller Unterrichtsgegenstände. Sie unterstützt prozessorientiert die persönliche Berufsentscheidung, macht Informationen über Bildungswege und die Arbeitswelt zugänglich, schafft Raum für Reflexion von Erfahrungen und bietet Möglichkeiten für Erprobungen und Erkundungen.
Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung fasst im Zielbild für die schulische Umsetzung von ibobb auf der 1. bis 13. Schulstufe (PDF, 100 KB) in Stichworten zusammen, wie man sich die Umsetzung von ibobb über den gesamten Verlauf von der Volksschule bis zur Sekundarstufe 2 vorstellen soll.
Eltern/Erziehungsberechtigte beeinflussen die Berufs- und Bildungswahl ihrer Kinder sehr stark und müssen daher in den Bildungs- und Berufsorientierungsprozess eingebunden werden. Sie benötigen aktuelles arbeitsmarktrelevantes und gesellschaftspolitisches Wissen, denn damit können sie die Jugendlichen optimal in ihren Strategien unterstützen und über traditionelle Geschlechterrollenstereotype hinweg fördern. Hilfreiche Materialien, um Eltern rund um die Berufsorientierung ihres Kindes zu begleiten, finden Sie im ibobb-Portal unter dem Schwerpunkt Eltern in der Bildungs- und Berufswahl.
Externe Partner/innen wie das Arbeitsmarktservice, Sozialpartner, NGOs und andere Einrichtungen bieten zusätzliche Beratungs- und Begleitangebote sowie Veranstaltungen an, die im ibobb-Portal aufgelistet sind (zum Beispiel dient der Girls' Day und Boys' Day als Unterstützung einer geschlechterreflektierten Bildungs- und Berufswahl.
Die Qualifikation für den BO-Unterricht, die BO-Koordination und die Schüler- und Bildungsberatung wird im Rahmen der Weiterbildung in speziellen Lehrgängen erworben.

Downloads:
- Rahmencurriculum Bildungs- und Berufsorientierungslehrer/in (PDF, 102 KB)
- Rahmencurriculum Berufsorientierungskoordination (PDF, 100 KB)
- Rahmencurriculum Schüler- und Bildungsberatung (PDF, 107 KB)
Unterstützungsangebote
Das Bildungs- und Berufsorientierungstool (BBO-Tool) "Deine Zukunft" stellt den Auftakt für die Bildungs- und Berufsorientierung zu Beginn der 7. Schulstufe an Schulen der Sekundarstufe I dar. Seit dem Schuljahr 2021/22 wird das BBO-Tool flächendeckend an Österreichs Schulen eingesetzt → Fortbildungsangebot.
Das Webportal „ibobb“ (Information, Beratung und Orientierung für Bildung und Beruf) unterstützt BBO-Koordinator/innen, Schüler- und Bildungsberater/innen sowie Lehrer/innen, die BBO als Fach oder integrativ unterrichten. Zahlreiche Informationen, konkrete Unterrichtsmaterialien, spezifische Veranstaltungstermine und sonstige Hinweise und Tipps zum Thema Bildungs- und Berufsorientierung werden angeboten.
Das Portal informiert über folgende Schwerpunkte:
- Eltern in der Bildungs- und Berufswahl
- Arbeitswelt 4.0
- Bildungs- und Berufsorientierung für Jugendliche
- Career Management Skills
- Geschlechtssensible Bildungs- und Berufsorientierung
- Inklusive und interkulturelle Bildungs- und Berufsorientierung
Die Website schulpsychologie.at bietet Bildungsinformationen und Informationen zu Beratungsmöglichkeiten für Schüler- und Bildungsberater/innen, Schulpsycholog/innen, Schulsozialarbeiter/innen, Jugendcoaches und andere.
Die Website www.18plus.at unterstützt bei der Umsetzung des Programms 18plus – Berufs- und Studienchecker. Dieses Programm dient der Sensibilisierung und Motivierung angehender Maturant/innen für die Auseinandersetzung mit Fragen zur bevorstehenden Berufs- und Studienwahl und gibt dazu entsprechende Hilfestellungen.
Zur übersichtlichen Darstellung des ibobb-Konzepts wurde eine Foliensammlung (PowerPoint, 1 MB) zusammengestellt, die für eigene Power-Point-Präsentationen verwendet werden kann.