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Digitalisierung von Studium und Lehre

Digitalisierung in Lehre und Studium bedeutet weitaus mehr als Vorlesungen zu streamen, Seminare online abzuhalten oder Lehrveranstaltungsunterlagen herunterladen zu können. Damit ist die völlige Durchdringung bisheriger Lehr- und Lernprozesse durch digitale Werkzeuge und Anwendungen gemeint, die bisherige Formen des Lehrens und Lernens nachhaltig verändert.

Das beginnt bei Online Lern- bzw. Blended-Learning-Formaten oder frei zugänglichen Online-Kursen (wie die Massive Open Online Courses = MOOCs) und kann bis zu Seminaren reichen, bei denen Teilnehmende mit VR-Brillen in virtuelle Räume abtauchen. Der Technik sind kaum Grenzen gesetzt. Zentral ist die Frage, wie sie sinnvoll eingesetzt werden kann, um die Qualität in Lehre und im Studium zu verbessern.

Die Leistungsvereinbarungen, die die öffentlichen Universitäten mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) für die Jahre 2022 bis 2024 abgeschlossen haben, sehen jedenfalls neuerlich einen Schwerpunkt im Bereich der Digitalisierung einen Ausbau der Digitalisierung in Lehre und Studium vor

Kontinuierliche Weiterentwicklung des digitalen Lehren und Lernens an Hochschulen

Die Möglichkeiten des Einsatzes digitaler Medien sind mittlerweile aus kaum einem gesellschaftlichen Bereich wegzudenken. Auch Hochschulen befinden sich im Wandel und dürfen sich daher der Innovation durch die digitale Transformation nicht verschließen. Das gilt insbesondere für den Einsatz innovativer Lehr- und Lerntechnologien, die sich vor allem durch die plötzliche Umstellung aufgrund der Corona-Pandemie auf Distance Learning im März 202 massiv verstärkt hat. Sie hat einen vielschichtigen Innovations- und Reflexionsprozess an Universitäten und Hochschulen angestoßen, der nicht mehr umkehrbar ist. Die vom BMBWF in Auftrag gegeben Studie „Distance Learning an österreichischen Universitäten und Hochschulen im Sommersemester 2020 und Wintersemester 2020/21“ systematisierte und bündelte Forschungsergebnisse zu Veränderungen des Lehr-, Lern- und Prüfgeschehens. Sie flossen auch in die Arbeit der Arbeitsgruppe der Hochschulkonferenz  „Digitales Lehren, Lernen und Prüfen“. Die daraus entstandenen Empfehlungen für eine Zeit nach der Pandemie wurden von der HSK im Dezember 2021 angenommen und somit zur adäquaten Umsetzung an den Universitäten und Hochschulen empfohlen.

Viele Hochschulen setzen schon heute auf E-Learning-Formate und Lernplattformen

Digitale Lehr- und Prüfformate sollen künftig bestehende Lehrkonzepte sinnvoll ergänzen und so die Qualität der Lehre insgesamt verbessert werden.

Die Möglichkeiten Online-Lehr- bzw. Blended Learning Formate an den Hochschulen einzusetzen sind vielfältig. So kann Lehrmaterial in digitaler Form Studierenden zur Vorbereitung zur Verfügung gestellt. Die Lehrveranstaltungen können dadurch verstärkt zur Diskussion und zur Beantwortung von Fragen genutzt werden. Diese sogenannten Flipped bzw. Inverted Classrooms, bei der die eigentliche Stoffvermittlung im Selbststudium geschieht und in Präsenzphasen nur mehr vertieft wird, ist eine Möglichkeit, virtuelle Komponenten im Lehrbetrieb einzusetzen. Andere sind beispielsweise:

  • Lernplattformen (wie etwa Moodle)
  • freie Online-Kurse (wie Massive Open Online Courses = MOOCs)
  • Lehr- und Lernvideos
  • Online Self-Assessment
  • Podcasts
  • Student/Audience Response Systeme
  • Streaming
  • Interaktion in Diskussionsforen
  • E-Books
  • Lerntools unterstützt durch Künstlicher Intelligenz

Servicestellen für digitalgestützte Lehre

Dabei spielt das Angebot an digitalen Werkzeugen und Anwendungen, wie etwa offenen Bildungsressourcen (Open Educational Resources, OER), eine mindestens ebenso große Rolle wie die Frage, wie Hochschulen digital gestützte Lehre servicieren. Ein Fokus auf die Studierenden ist dabei nicht ausreichend, denn auch Lehrende –  Professor/inn/en, Lektor/inn/en oder Tutor/inn/en benötigen das Rüstzeug, um die digitalen Hilfsmittel sinnvoll und souverän einsetzen zu können. Daher gibt es an vielen Hochschulen mittlerweile ausgewiesene Servicestellen für mediengestützte Lehre.

Digitalisierung der Lehre als soziale Innovation

Digitalisierung der Lehre bedeutet aber mehr als nur das Angebot virtueller Lehr- und Lernumgebungen. Der Lehr- und Lernprozess wird durch sie insgesamt verändert. Lehr- (aber auch Forschungs-)inhalte können nun – dank der digitalen Hilfsmittel – zeit- und ortsunabhängig und damit disziplinen- und auch institutionenübergreifend erarbeitet werden. Darüber hinaus haben aber die Vermittlung und Aneignung von Digitalkompetenzen einen hohen Stellenwert. Digitalkompetenzen umfassen die Fähigkeiten, „digitale Medien zu nutzen, produktiv gestaltend zu entwickeln, für das eigene Leben einzusetzen und reflektorisch-analytisch ihre Wirkungsweise zu verstehen sowie die Potenziale und Grenzen digitaler Medien und ihrer Wirkungsweisen einzuschätzen.“ Gleichzeitig muss aber auch der Aspekt der Digital Equity berücksichtigt werden. Digital Equity beschreibt die fortschreitende Digitalisierung in der hochschulischen Lehre als Faktor, der die Chancengleichheit zwischen Studierenden befördern bzw. verhindern kann. Dies muss im Kontext der digitalen Transformation berücksichtigt werden, um sicherzustellen, dass allen Studierenden unabhängig von sozio-ökonomischen Aspekten Zugang zu den Möglichkeiten der Digitalisierung haben.

Neue Lehr- und Lernwelten in den Leistungsvereinbarungen der Universitäten

In den Leistungsvereinbarungen, die die (öffentlichen) Universitäten mit dem BMBWF für die Periode 2022 bis 2024 abgeschlossen haben, wird daher neuerlich ein Schwerpunkt auf Digitalisierung, diesmal auf die Weiterentwicklung der Bereiche „Neue Lehr- und Lernwelten sowie Open Science. Die 2019 bis 2021 entwickelten ganzheitlichen, institutionellen Digitalisierungsstrategien aller 22 öffentlichen Universitäten werden daher einem entsprechenden Update unterzogen. Fortgesetzt wird 2022 bis 2024 die Umsetzung jener 34 profilbildenden, zukunftsweisenden universitären Kooperationsprojekte, die das BMBWF im Rahmen der 2019 durchgeführten Ausschreibung „Digitale und soziale Transformation in der Hochschulbildung“ ausgewählt hat und mit insgesamt 50 Mio. Euro fördert.

Alle Projekte sind mittlerweile erfolgreich gestartet und werden bis spätestens 2024 abgeschlossen sein.

Digitale Information und Onlinekurse zur Erleichterung des Studienbeginns

Dabei spielt der Übergang von Schule zu Studium und der Studienbeginn eine große Rolle, weshalb viele Universitäten ihr digitales Service-Angebot für Studieninteressierte und Studienanfänger/innen ausbauen (wollen): dafür bieten digitale Formate mannigfache Möglichkeiten. So können etwa im Rahmen von Online Self Assessments und Online-Kursen schulische Kenntnisse abgefragt und aufgefrischt werden. Dabei kann individuell auf die/den Einzelnen eingegangen werden.

Seit März 2018 bieten beispielsweise die Technische Universität Wien, die Technische Universität Graz und die Montanuniversität Leoben für Studieninteressierte kostenlose Brückenkurse im Bereich MINT an, um Schüler/inn/en frühzeitig den Übergang an die technischen Hochschulen zu erleichtern. Diese sogenannten MINT-MOOCs sind (wie auch andere freie Online-Kurse) auf iMooX – der MOOC-Plattform der Universität Graz und der Technische Universität Graz – zu finden.

Freie Zugänglichkeit von digitalen Lehr- und Lernmaterialen

Die Leistungsvereinbarungen 2019 bis 2021 sehen auch die verstärkte Nutzung und Zurverfügungstellung von offenen Bildungsressourcen (Open Educational Resources, OER) vor. Denn digitales Lehren und Studieren ist nur möglich, wenn die dafür nötigen Lehr- und Lerninhalte „… gemeinfrei sind oder unter einer offenen Lizenz veröffentlicht wurde[n], welche den kostenlosen Zugang sowie die kostenlose Nutzung, Bearbeitung und Weiterverbreitung durch andere ohne oder mit geringfügigen Einschränkungen erlaubt.“ So definiert die UNESCO - die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur - den Begriff offene Bildungsressourcen. Sie zeichnen sich also dadurch aus, dass sie ohne zusätzliche Erlaubnis vervielfältigt, gedruckt, modifiziert und wiederveröffentlicht werden und dabei auch in Teilen oder als Gesamtes mit neuen Inhalten kombiniert werde können. Dazu müssen sie mit dem Hinweis versehen werden, dass sie unter offener Lizenz stehen.

Open Education Austria wird zu Open Education Austria Advanced

Der Verein Forum Neue Medien in der Lehre Austria (fnma) hat – neben einem Konzept zur OER-Zertifizierung an österreichischen Hochschulen - Empfehlungen für die Integration von Open Educational Resources an Hochschulen in Österreich ausgearbeitet. Daraus ist etwa das Projekt „Open Education Austria“ hervorgegangen, mit dem eine gemeinsame nationale Infrastruktur für offene Bildungsressourcen geschaffen wurde. Es verknüpft dabei bestehende Dienstleistungen von E-Learning-Zentren, Zentralen Informatikdiensten und Bibliotheken der beteiligten Universitäten. Das BMBWF hat das Projekt bis 2018 unterstützt.

Ausschreibung zur digitalen und sozialen Transformation 2019

Damit ist es aber nicht getan. Die Weiterentwicklung von „Open Education Austria“ zählt zu jenen 35 Digitalisierungsprojekten, die es in die Auswahl der Ausschreibung „Digitale und soziale Transformation in der Hochschulbildung“ geschafft haben. Das Projekt wird nun als „Open Education Austria Advanced“ unter der Federführung der Universität Wien fortgeführt und für alle österreichischen Hochschulen ausgebaut.

BMBWF-Broschüre mit allen 35 ausgewählten Digitalisierungsprojekten

Darüber und über die anderen 34 ausgewählten Projekte ist in der Broschüre „Digitale und soziale Transformation in der Hochschulbildung. Ausgewählte Digitalisierungsvorhaben an öffentlichen Universitäten 2020 bis 2024“ nachzulesen.

Eine Fach- und Expert/inn/enjury hat sie aus den insgesamt 71 Einreichungen als die explizit strukturverändernden, richtungs- und zukunftsweisenden Vorhaben eingestuft, die das Potenzial haben, das gesamte Universitäts- und Hochschulsystem innovativ und leistungsfähig für das digitale Zeitalter zu gestalten. Sie alle wurden im Rahmen einer Veranstaltung des BMBWF am 20. Jänner 2020 als Ergebnisse der Ausschreibung präsentiert.

Download

BMBWF-Broschüre „Digitale und soziale Transformation in der Hochschulbildung. Auswählte Digitalisierungsvorhaben an öffentlichen Universitäten"

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