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Open Science

Unter Open Science versteht man die freie Zugänglichkeit, Nutzbarmachung und Weiterverarbeitbarkeit von wissenschaftlichen Erkenntnisse und Forschungsdaten. In Zeiten des globalen digitalen Wandels ist das eine wichtige Voraussetzung zur Gewährleistung der verfassungsmäßig garantierten Freiheit der Wissenschaft. Österreich nimmt dabei eine wichtige Vorreiterrolle ein.

In der sogenannten „Open-Science“-Bewegung teilen Forschende ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse und Daten mit der Öffentlichkeit und mit Kolleg/inn/en. Dahinter steht die Erkenntnis, dass beträchtliche öffentliche Mittel für Forschung ausgegeben werden. Doch nur ein Bruchteil der damit finanzierten Ergebnisse und Daten wird veröffentlicht und damit der Allgemeinheit zugänglich gemacht.

Im Zeitalter der Digitalisierung – in dem die meisten wissenschaftlichen Publikationen primär elektronisch verfügbar sind – stellt sich beim Gedanken einer Offenen Wissenschaft (Open Science) die Frage nach der erweiterten bis schrankenlosen Zugänglichkeit wissenschaftlicher Informationen (Open Access) und ihren dahinterliegenden Daten (Open [Research] Data). Zu Open Science zählen aber auch noch andere Aspekte wie beispielsweise:

  • Open Source / Open Methods, also die Zugänglichkeit des Quellcodes und der Forschungsmethoden
  • Open Infrastructures, die Zugänglichkeit von Forschungsinfrastrukturen
  • Open Evaluation, die Zugänglichmachung von Evaluierungen
  • Citizen Science, also die Beteiligung von Bürger/innen in wissenschaftlicher Forschung oder auch
  • Open Education (u.a. der Einsatz von offenen Bildungsressourcen (Open Educational Resources, OER) im Kontext von Digitalisierung von Studium und Lehre). Damit ist die Zugänglichmachung von Lehr- und Lernmaterialen unter freien Lizenzen gemeint.

Netzwerke zur Weiterentwicklung von Open Science

Österreich verfügt dabei über eine Reihe von Netzwerken, die bei der Implementierung und Weiterentwicklung von Open Science von großer Bedeutung sind:

Open Science Network Austria treibt freien Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen voran

Das Open Science Network Austria (vormals Open Access Network Austria, OANA) hat beispielsweise 16 Empfehlungen bzw. Schritte formuliert, um bis 2025 möglichst alle in Österreich erhältlichen bzw. produzierten Publikationen auf ein Open Access Publishing Modell umzustellen. Diese Empfehlungen wurden sowohl in der „Digital Roadmap", als auch in der „IP-Strategie" (Strategie für geistiges Eigentum) 2016 und 2017 von der damaligen Bundesregierung berücksichtigt. Beide Strategiedokumente enthalten Leitprinzipien und Umsetzungsvorschläge für die erfolgreiche digitale Transformation in Österreich. Die OANA hat zudem 2016 die „Vienna Principles on Scolarly Communication“ entwickelt und veröffentlicht, eine Charta von zwölf Prinzipien, die die Freiheit der Wissenschaft im 21. Jahrhundert garantieren sollen. Sie reichen von der Zugänglichkeit (Accessabiliy), über die Reproduzierbarkeit (Reproducibility) bis zur Sicherung des öffentlichen Wohls mithilfe zugänglicher, wissenschaftlicher Erkenntnisse (Public Good).

BMBWF unterstützt gezielt universitäre Open Access-Projekte

Umgesetzt werden können sie freilich nur von Wissenschaftler/innen selbst. Daher ist dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) die Förderung von Open Science und Open Access ein zentrales Anliegen. Bis 2018 wurden beispielsweise Projekte wie das Austrian Transition to Open Access (AT2OA) durch die sogenannten Hochschulraumstrukturmittel (HRSM) unterstützt, die die Neugestaltung von Lizenzverträgen und die gezielte Publikationsunterstützung vorsahen. Aufgrund der Bestrebungen des BMBWF wurden von zahlreichen Universitäten auch der Aufbau und der Betrieb digitaler Datenspeicher forciert, in denen Forschungsdaten, aber auch das dahinterliegenden Rohmaterial verwahrt und für die Wissenschaftscommunity nutzbar gemacht werden. Beispiele dafür sind etwa Phaidra von der Universität Wien oder die Visual Libary der Österreichischen Bibiothekenverbund und -service GmbH (OEBVSG)

Open Access in den Leistungsvereinbarungen 2019 bis 2021

Aber auch in den aktuellen Leistungsvereinbarungen 2019 bis 2021 ist Open Science bzw. Open Access ein Thema. So haben sich alle 22 öffentlichen Universitäten zum Open Science Network Austria bekannt und zugesagt, Mitglieder in seine Arbeitsgruppen zu entsenden. Darüber hinaus setzt jede Universität unterschiedliche Maßnahmen. Manche bauen ihre Open-Access-Aktivitäten eben erst aus. Andere bereiten schon vor, das derzeitige Publikationsmodell vollständig auf Open Access umzustellen.

Gemeinsam international zugänglich über die European Open Science Cloud

Auch bei der Ausschreibung "Digitale und sozialen Transformation in der Hochschulbildung" drehten sich einige Einreichungen um das Thema Open Science und Open Access. Ein prominentes Beispiel ist „Austrian Transition to Open Access 2“, kurz AT2OA², die Fortsetzung von AT2OA, mit dem die freie Zugänglichkeit von wissenschaftlichen Publikationen weiter vorangetrieben werden soll.  Das gilt ebenso für die im Cluster Forschungsdaten zusammengefassten Projekte „RIS Synergie“, „Austrian DataLab Austria“ und „FAIR Data“, die unter der Federführung der Technischen Universitäten Wien und Graz umgesetzt werden. Sie zählen zu jenen, die die European Open Science Cloud (EOSC) weiter vorantreiben. Gemeint ist eine als „Internet von wissenschaftlichen Daten und Datenservices“ oder European Open Science Cloud genannte Dateninfrastruktur, das heißt eine europaweite benutzerfreundliche Umgebung digitaler Forschungsdaten, die sich aus bestehenden e-Infrastrukturen über Landes- und Disziplingrenzen hinweg zusammensetzt. Dafür braucht es einheitliche, internationale Standards. Der Startschuss dafür wurde während des österreichischen EU-Ratsvorsitzes im Herbst 2018 gesetzt.

Wer mitmachen will, muss FAIR sein

Institutionen, Unternehmen und Organisationen, die bei der EOSC mitmachen wollen, verpflichten sich, die sogenannten „FAIR-Prinzipien“ einzuhalten, mit denen eine nachhaltige Wiederverwendbarkeit von Daten erreicht und langfristig garantiert werden soll. Sie lauten:

  • „findable“ = die Daten müssen auffindbar sein
  • „accessible“ = die Daten müssen zugänglich sein
  • „interoperable“ = die Daten müssen kompatibel sein und
  • „re-usable“ = die Daten müssen wiederverwendbar sein

Diesen Prinzipien schließen sich europaweit auch viele Forschungsförderungseinrichtungen an, darunter auch der österreichische Wissenschaftsfonds (FWF). Sie haben sich zur
cOAlition S zusammengeschlossen und ihre Strategie „Plan S“ veröffentlicht.
Diese strebt das Ziel an, alle mit ihren Geldern geförderten Publikationen in Open Access-Zeitschriften oder auf Open Access-Plattformen zu veröffentlichen. Damit soll die Transformation zu vollständigem und sofortigem Open Access beschleunigt werden. Die Bundesregierung unterstützt aktiv „Plan S“ zur Implementierung von Open Access (Regierungsprogramm 2020 bis 2024, Seite 305).

BMBWF-Broschüre mit allen 35 ausgewählten Digitalisierungsprojekten
Sämtliche Projekte und alle Details über die Ausschreibung „Digitale und soziale Transformation in der Hochschulbildung“ sind in der BMBWF-Broschüre „Digitale und soziale Transformation in der Hochschulbildung. Ausgewählte Digitalisierungsvorhaben an öffentlichen Universitäten 2020 bis 2024“ nachzulesen.

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