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Entrepreneurship Education in Europa

Entrepreneurship Education ist seit dem Europäischen Rat der Staats- und Regierungschefs in Santa Maria da Feira (2000) ein Ziel der EU und der Mitgliedstaaten. In Santa Maria da Feira beschlossen die Regierungschefs der EU-Staaten (im Rahmen der KMU-Charta), dass Entrepreneurship auf allen Bildungsebenen – in allen Mitgliedsstaaten - implementiert werden soll. Im Rahmen von Thematischen Arbeitsgruppen zu Schlüsselkompetenzen, Entrepreneurship Education in der Berufsbildung, Entrepreneurship Education, Entrepreneurship Education als transversale Kompetenzen, Forschungsprojekten der EU-Kommission und Konferenzen im Rahmen von EU-Ratsvorsitzen (zum Beispiel Oslo, Budapest, Prag, Sofia) wurde an der Kooperation der Mitgliedsstaaten und der Umsetzung in den einzelnen Mitgliedsstaaten gearbeitet.

Im Rahmen des Österreichischen EU-Ratsvorsitz (2018) hat das Österreichische Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung und das EESI-Impulszentrum des BMBWF zentrale Europäische Empfehlungen zu Entrepreneurship Education zusammengefasst:

  • 18.12.2006 Empfehlungen des Europäischen Parlaments und des EU-Rates über die Schlüsselkompetenz für lebenslanges Lernen Entrepreneurship;
  • 16.01.2013 Aktionsplan für Entrepreneurship 2020 - Reigniting the entrepreneurial spirit in Europe; 
  • 2014 Empfehlungen der TWG Entrepreneurship Education der EU-Kommission;
  • 20.05.2014 Schlussfolgerungen des EU-Rates über die Förderung von Entrepreneurship zur sozialen Partizipation junger Menschen 
  • 12.12.2014 Schlussfolgerungen des EU-Rates der Bildungsminister/innen zu Entrepreneurship Education.

Folgende Vorschläge, die sich auf die Förderung von Entrepreneurship Education für Kinder und Jugendliche beziehen, sollen hervorgehoben werden:

  1. Entrepreneurship ist eine Schlüsselkompetenz, über die jede/r Bürger/in verfügen soll. Entrepreneurship in der Bildung fördert die Kompetenz, neue Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Dazu gehören, Kreativität und Eigeninitiative, Problemlösungsstrategien und kritisches Denken,  Entscheidungsfindung und Risikobereitschaft, Anpassungsfähigkeit und Ausdauer, Selbstdisziplin und ein Gespür für das Wesentliche, Verantwortungs-bewusstsein, Führung und Teamarbeit, Organisationsfähigkeit, Verständnis des sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Kontextes und sprachliche Fähigkeiten wie Überzeugungskraft und Diskursfähigkeit.  
  2. Die Entwicklung eines Entrepreneurial Mindset hat einen Nutzen für alle Bürger/innen in ihrem beruflichen und privaten Leben, unabhängig vom Geschlecht oder dem sozioökonomischen Hintergrund. Entrepreneurship in der allgemeinen und beruflichen Bildung stärkt die Beschäftigungsfähigkeit, die Selbständigkeit und die aktive Beteiligung als Staatsbürger/Staatsbürgerin. 
  3. Entrepreneurship Education für Kinder und Jugendliche ist eine wichtige Nachwuchsarbeit für die Gestalter/innen der Zukunft unserer Gesellschaft und Wirtschaft. Genauso wie für die Grundfertigkeiten Lesen, Schreiben und Rechnen, ist auch für die Entwicklung eines Entrepreneurial Mindset ein schrittweiser Aufbau der entsprechenden Kompetenzen von früher Kindheit an, erforderlich beziehungsweise sinnvoll. 
  4. Entrepreneurship-Kompetenzen sollen auf allen Ebenen der Bildung verankert sein – beginnend im Kindergarten und der Volksschule bis hin zu den Universitäten. Insbesondere im Rahmen der Berufsausbildung/Berufsbildung ist eine schrittweise Entwicklung von Entrepreneurship Outcomes unerlässlich – siehe dazu den YouthStart Referenzrahmen für Entrepreneurship-Kompetenzen und den EntreComp. 
  5. Stärkung von praktischen Entrepreneurship-Erfahrungen für jedes Kind und jede/n Jugendliche/n, wie zum Beispiel kreatives Lernen, Lernen durch kleine und größere Herausforderungen, Entwicklung innovativer Ideen, Ideen- und Businessplanwettbewerbe, Unternehmenssimulationen oder projektbasiertes Lernen, sind auf allen Ebenen der Ausbildung einzubauen. 
  6. Entrepreneurship soll in den Lehrplänen als übergreifendes Thema (verschiedene Unterrichtsfächer betreffend) und vor allem in der Berufsbildung auch als eigenständiges Unterrichtsfach verankert sein.  
  7. Die Implementierung von Entrepreneurship Education soll Hand in Hand mit der Schulentwicklung gehen und kann bis zur Zertifizierung von Entrepreneurship-Schulen führen.
  8. Entrepreneurship Education soll sowohl in der Erstausbildung von Lehrenden & Ausbildenden als auch in der beruflichen Fort- und Weiterbildung gestärkt werden. Aus- und Weiterbildungseinrichtungen sollen Lehrer/innen zu Entrepreneurship Education ermutigen. 
  9. Partnerschaften zwischen Bildungseinrichtungen und Unternehmen, insbesondere KMU, sollen ausgebaut werden. 
  10. Unternehmensgründungen beziehungsweise die Führung von Unternehmen als Lernumgebung sollen in der Berufsbildung sowohl im dualen System wie auch in Vollzeitschulen unterstützt werden. Eine intensive Zusammenarbeit mit Unternehmen und Sozialunternehmen, bis hin zu Kooperationen in gemeinsamen Inkubatoren-Programmen, ist gewünscht. 
  11. Die Stärkung von Entrepreneurship-Netzwerken und Entrepreneurship-Organisationen auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene (zum Beispiel Euroskills Entrepreneurship Team Challenge, Europäisches Junior Achievement Netzwerk, Europäisches YouthStart Netzwerk) ist anzustreben.
  12. Evidenzen über die grundlegende Umsetzung von Entrepreneurship Education in Europa, wie die thematischen Berichte von Eurydice 2012 und 2016, sollten weitergeführt werden.

Vieles ist auf dem Weg zur Stärkung der Entrepreneurship Education für Kinder und Jugendliche geschehen, weitere Schritte sind allerdings notwendig. Eine Kooperation der Bildungsminister/innen der EU-Staaten ist daher auch in Zukunft wünschenswert.