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European Universities – Initiative:
„Das Ganze ist mehr als die Summe der einzelnen Teile!“

Die österreichische European University Community wächst ständig weiter; bereits dreizehn österreichische Hochschuleinrichtungen nehmen an den insgesamt 44 European Universities Allianzen teil. Das BMBWF lud am 3. Oktober 2022 zu einer Informations- und Vernetzungsveranstaltung zur European University-Initiative ein, um die Teilnahme der Hochschuleinrichtungen an der Initiative weiter zu unterstützten.

Inhalt:

Als Aristoteles sagte, dass das Ganze mehr ist als die Summe der einzelnen Teile, dachte er sicherlich nicht an die European Universities-Initiative. Basierend auf den Erfahrungen aus der Aurora Allianz paraphrasierte Rektor Tilman Märk, Universität Innsbruck, Aristoteles und bestätigte im Rahmen der Informations- und Vernetzungsveranstaltung, dass die European Universities Allianzen mehr sind als die Summe der beteiligten Hochschuleinrichtungen. 

Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung lud zur bereits fünften „European Universities“ Informations- und Vernetzungsveranstaltung am 3. Oktober 2022 ein, um die österreichischen Hochschuleinrichtungen über die aktuellen Entwicklungen zu informieren und einen Austausch von Erfahrungen und Best Practice zu ermöglichen.  

Drei Podiumsdiskussionen beschäftigten sich mit interessanten Themen, wie z.B. der Zukunft der European Universities-Initiative, der internationalen Dimension der Allianzen, Erfahrungen aus den Pilotprojekten und Herausforderungen als neue oder zukünftige Partner einer Allianz. Das Programm wurde durch einen Gallery Walk ergänzt, der den Austausch zwischen den Teilnehmer/innen noch verstärkte. Die Veranstaltung wurde im Hybrid-Format gehalten und ermöglichte die Teilnahme von insgesamt über 100 Personen.

Vanessa Debiais-Sainton, Europäische Kommission, Head of Unit berichtete über die Entwicklungen in der europäischen Hochschulpolitik, gab einen Überblick über die Ergebnisse des „European University“ Calls 2022 und informierte über den gerade veröffentlichten Call 2023.

Neuer Call 2023 für die European Universities veröffentlicht

Die Europäische Kommission veröffentlichte am 30. September 2022 einen neuen Call für die European Universities mit einem Budget von 384 Millionen Euro. Der Aufruf ist sowohl für die bereits bestehenden transnationalen Hochschulallianzen – darunter auch die 2020 ausgewählten European University Allianzen – als auch für Antragsteller/innen, die eine enge transnationale Zusammenarbeit in einer neuen „European University“ aufbauen wollen, offen.

European Universities – Eine Vision für das Jahr 2030

Anna Lena Claeys-Kulik, EUA, Deputy Director for Policy Coordination & Foresight, wies auf die Veröffentlichung der EUA „Universities without walls – A vision for 2030“ hin und betonte, dass die European University Initiative ein langfristiger Prozess ist, der in der gesamten Hochschule implementiert werden soll. European Universities sind kein Projekt mit einem fixierten Endpunkt, es soll daher von der Projektlogik zu langfristigen Transformationsprozessen übergangen werden, damit die Visionen, die Missionen und die Ziele der Allianzen erreicht werden können. Sie empfiehlt den Allianzen, Prioritäten zu setzen, weil die politische Erwartung an die Allianzen sehr groß ist und sie als „testbeds“ für viele verschiedene Initiativen vorgesehen sind. „Positiv sind die unglaubliche Dynamik, die entstanden ist, und die Ergebnisse, die bereits erreicht wurden“ fasste Anna Lena Claeys-Kulik zusammen und ergänzte „die enge europäische Kooperation ist gerade in Krisenzeiten sehr hilfsreich!“

Die Finanzierung der Allianzen stellt sich als große Herausforderung heraus, weil die einzelnen Hochschuleinrichtungen in der Allianz verschiedene Finanzierungsmodelle haben. Eine langfristige, nachhaltige und stabile europäische und nationale Finanzierung im Bildungs- und auch Forschungsbereich ist notwendig, um zu gewährleisten, dass die Initiative nachhaltig erfolgreich sein kann.

ARQUS (Universität Graz), EPICUR (BOKU) und CIVICA (CEU) sind Allianzen der ersten Generation, die im Rahmen des Calls 2022 von der Europäischen Kommission auf Grund der hohen Qualität der Anträge und der bereits erzielten Ergebnisse zur Weiterfinanzierung ausgewählt wurden.

Zwischenresümee nach drei Jahren

Die  ARQUS-Allianz, an der die Universität Graz sehr aktiv als Partnerin beteiligt ist, stellte eine komplexe, aber erfolgreiche Governance-Struktur auf, die in allen Bereichen und auf allen Ebenen der Universitäten verankert ist, berichtete Projektkoordinatorin Maria Heinemann. ARQUS entwickelt sich zu einem guten Netzwerk, das noch stärkere Kooperationsmöglichkeiten und eine neue Qualität der Zusammenarbeit anbietet. Die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen von den Partneruniversitäten, die auch zu verschiedenen Themen um ihre Meinung gefragt werden können, wird sehr hoch geschätzt. Es gibt aber nicht nur Sonnenseiten, mahnte Maria Heinemman. Neben der unsicheren langfristigen Finanzierung der Allianz birgt ein Wechsel in der Leitung einer Hochschuleinrichtung immer auch eine Herausforderung für die Gesamtallianz, so hat ARQUS eine Partneruniversität nach den ersten drei Jahren verloren.

Die Allianz als Verstärker für institutionelles Lernen und strategisches Denken

„Die Stärke der Universität für Bodenkultur, Partnerin der Allianz EPICUR, liegt darin, dass interdisziplinäre Ansätze für die Studierenden, aber auch für alle Angehörigen der Universität und der Allianz implementiert werden“ ist Projektkoordinatorin Nora Korp überzeugt. EPICUR bearbeitet Themen wie z.B. Regionale Vernetzung und nachhaltige Entwicklung, Sustainable Entrepreneurship, Mobilität, aber auch europäische Werte oder den Krieg in der Ukraine. Die Stärke der gesamten Allianz ist, dass gemeinsam holistische Lösungen für diese Themen erarbeitet werden. Die Governance wird in der Allianz sehr breit gedacht und implementiert. Die Allianz wird als Verstärker für das institutionelle Lernen und strategische Denken gesehen.

„Wir wollen den Hochschulstandort Europa stärken!“

„Die CEU war immer international und wir erleben täglich Internationalisierung“ betonte Vizerektor Carsten Schneider, Central European University (CEU), Wien. Die Vision von CIVICA ist, „den Hochschulstandort Europa zu stärken“. Diese Zielsetzung zeigt die Begeisterung und die Motivation der Allianzpartner. Die Teilnahme an CIVICA wird von der CEUsehr geschätzt, weil mit den Partneruniversitäten sehr gut zusammengearbeitet wird. Carsten Schneider bestätigte, dass die Allianzen nicht als Projekte gesehen werden sollen, die alle drei Jahre Anträge zur Weiterfinanzierung einreichen müssen. Am Ende des Prozesses sieht er die Allianzen als Institutionen, wo die Studierenden sich frei bewegen und Studienprogramme in den Partnereinrichtungen einfach besuchen können.

Internationale Dimension der Allianzen

Die European University Association (EUA) unterstützt die internationale Ausrichtung der Allianzen. Langfristig sollen die Allianzen ihre eigenen Visionen und ihre Ziele verfolgen und Partnerschaften mit jenen Hochschulen eingehen, die am besten in die Ziele der Allianz passen. „Meine Botschaft an alle Hochschuleinrichtungen und Allianzen ist, jene Internationalisierungsprozesse zu unterstützen, die am besten der akademischen Vision entsprechen“, empfiehlt Anna Lena Claeys-Kulik.

Die ARQUS-Allianz hat eine Hochschule aus der Ukraine, als assoziierte Partner, berichtet Maria Heinemann. Es ist auch geplant, auch ein ARQUS-Tempus Scholarship zu entwickeln, das sich an Master-Studierende aus den nicht europäischen Ländern richtet. Damit orientiert sich ARQUS international und wird für international Studierende noch attraktiver. 

EPICUR hat ein Meta-Netzwerk aufgebaut, das ermöglicht, mit anderen akademischen und auch regionalen Netzwerken zusammenzuarbeiten, sowie Verbindungen zu anderen Hochschulsystemen aufbauen, um die Wirkung der Allianz zu verstärken. „Es ist, als wenn wir gemeinsam ein „europäisches Gehirn“ kreieren würden; es werden europäische Synapsen zwischen den Neuronen aktiviert, um gemeinsame Lösungsansätze zu finden“ beschreibt Nora Korp die Aktivitäten der Allianz. Die Wirkung kann über Europa hinaus ausstrahlen und dadurch entstehen neue Möglichkeiten und Potentiale, die genützt werden können. Internationalisierung bedeutet auch, international Studierende zuzulassen.  „Die Mobilität der Studierenden und des Personals soll international möglich und unbürokratisch sein“, stellt Nora Korp klar.

CIVICA ist gerade dabei, im Rahmen eines eigenen Arbeitspaketes Partnerschaften mit nicht europäischen Hochschulen aufzubauen, erklärte Carsten Schneider. Ein explizites Ziel der Allianz ist es, die internationale Positionierung und die Attraktivität der Partnerhochschulen und der gesamten Allianz zu festigen und damit einen Beitrag zur Stärkung der Rolle Europas in der Welt zu leisten.

E3UDRES2 (FH St. Pölten), EURECA-PRO (Montanuniversität Leoben), ULYSSEUS (MCI-Innsbruck), Aurora Allianz (Universität Innsbruck), ENGAGE.EU (Wirtschaftsuniversität Wien) und RUN-EU (FHVorarlberg) sind Allianzen der zweiten Generation, die im Call 2023 zu weiterer Finanzierung einreichen werden.

Wir haben jetzt auch in der europäischen Hochschulpolitik eine Stimme erhalten!

 „E3UDRES2, koordiniert durch die FHSt. Pölten, ist eine Allianz von kleinen Hochschulen, die sich alle zu einer strategischen Vision über die Hochschule der Zukunft verpflichtet haben“ erklärte Gabriele Permoser, Leiterin FH-Service Forschung und Transfer. Der Mehrwert der Allianz besteht darin, dass ein stabiles Netzwerk auf europäischer Ebene aufgebaut wurde, das zusätzliche Expertise bietet, um verschiedene regionale Fragestellungen bearbeiten zu können. „Die Allianz hat von der europäischen Sichtbarkeit sehr profitiert, es gab sogar im September einen Termin mit Kommissarin Gabriel“, freute sich Gabriele Permoser. Der größte Erfolg für die Allianz waren die ersten Studierenden, die in einem neu entwickelten Format physisch mobil waren. Die größte Herausforderung für die Allianz ist, dass es auf nationalstaatlicher Ebene sehr unterschiedliche Regelungen gibt, die die europäische Zusammenarbeit erschweren.

Wir sind nicht mehr neun Einrichtungen, sondern einfach WIR!

Die Allianz EURECA-PRO, koordiniert durch die Montanuniversität Leoben, hat sich dem Thema SDG 12 „Responsible Consumption and Production“ gewidmet. Das Thema wird auf europäischer Ebene aus interdisziplinärer Sicht unter Mitwirkung aller Partnerhochschulen bearbeitet. Die Zusammenarbeit in der Allianz ermöglicht die Entwicklung von neuen Studienprogrammen, neuen Mobilitätsformaten für Studierende und Personal, short-programmes etc. „Wir haben uns geöffnet, wir versuchen die anderen Institutionen zu begreifen, denn wir haben in vielen Bereichen gänzlich andere Herangehens- und Denkweisen. Langsam aber werden wir ein System, eine Einheit, eine Institution“ beschrieb Susanne Feiel, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit und der Internationalen Beziehungen, die festgestellten Veränderungen. Es ist nicht leicht, den Governance-Change zu realisieren, es bedarf eines strategischen Umdenkens. „Alle European University Allianzen bilden eine neue europäische Realität und wir selbst leisten einen riesigen Beitrag dazu“, sagte Susanne Feiel. Die Montanuniversität Leoben hat gelernt, dass manche Partner in einzelnen Bereichen viel besser sind und andere ihre Stärke in anderen Bereichen haben. Eine Balance im Konsortium zu finden bedeutet, eine Balance in Europa zu finden. „Der große Mehrwert in Europa ist, den anderen verstehen zu lernen, einander besser kennenzulernen, den Perspektivenreichtum zur Stärke zu machen. Das ist der Bildungsraum Europa und das sind WIR“, stellte Susanne Feiel fest.

Wir sollen uns immer auf die europäische Idee von Macron besinnen

„Wir, als Unternehmerische Hochschule®, versuchen im Rahmen der Allianz ULYSSEUS, in der klassischen öffentlichen Grundlagenforschung unserer Partneruniversitäten eine Brücke in die Wirtschaft, Anwendung und Umsetzung zu schlagen und unsere internationalen Kompetenzen und Netzwerke in die Allianz einzubringen“, beschrieb MCI-Rektor Andreas Altmann die Zielsetzung. Das MCI sieht die Einrichtung von European Joint-, Double oder Multiple Degree Programs als eine große Herausforderung, weil dabei verschiedene nationale Regelungen, Akkreditierungen, Verordnungen und Gesetze zu beachten sind. „Wenn wir als Österreich in Europa etwas bewegen wollen, vor allem, wenn wir Europa in der internationalen Landschaft positionieren wollen, dann müssen wir uns aktiv in die European University Initiative einbringen“, sagte Rektor Altmann. Er berichtete weiter, dass er oft Anfragen aus Indien, China, Afrika, Nord- und Südamerika bekomme: „Can we join in?“. Das bedeutet, dass unsere Allianz die europäische Idee von Macron sehr gut umsetzt und bereits globale Ausstrahlung hat.

Die Wege der Europäischen Universitäten entstehen im Gehen

Die Universität Innsbruck ist Partner der Aurora Allianz. Für Rektor Tilmann Märk ist der größte Mehrwert der Beteiligung an der Aurora Alliance die stärkere Sichtbarkeit auf europäischer Ebene, trotz COVID-Zeiten und weiterer Herausforderungen, die man derzeit zu lösen hat. Er betonte den besonderen Charakter der European Universities: „Die Wege der Europäischen Universitäten entstehen im Gehen. Bleiben wir daher aufgeschlossen, neugierig und kreativ im Denken, was unsere Zusammenarbeit betrifft.“ Er wies darauf hin, dass es noch viele rechtliche Hürden und Unterschiede in den rechtlichen Systemen einzelner Mitgliedstaaten gibt, die die transnationale Kooperation erschweren und er hob hervor, dass die österreichischen Universitäten basierend auf dem UG 2002 sehr flexibel agieren können. Die Aurora Allianz entwickelt sich auch in der Lehre weiter und hat internationale Sichtbarkeit gewonnen. Die Universität Innsbruck im Verbund mit der Aurora-Allianz entwickelte ein „Joint Educational Program for Sustainability and Climate Change“. Ende September wurde dieses neue Programm in New York im Rahmen des „Science Summit“ vor der UNO-Generalversammlung vorgestellt, freute sich Rektor Märk über diesen Erfolg.

Wir arbeiten engagiert am Aufbau der Allianz

„Das erste Jahr der Allianz ENGAGE.EU war natürlich spannend, aber sicherlich auch von vielen bürokratischen Aufgaben gekennzeichnet“, berichtete Roland Humer, Stv. Generalsekretär der Wirtschaftsuniversität Wien. Das seither viele gemeinsame Forschungs- und Lehraktivitäten pilotiert werden konnten, u.a. Expedition Weeks und Think Tanks, sei für alle Beteiligten sehr motivierend. Die WU ist seit langem eine internationalisierte Universität, deshalb muss die European University bei Studierenden und Mitarbeitenden mit einer Reihe anderer hochrenommierter internationaler Netzwerke konkurrieren, die Marke ENGAGE.EU ist gerade dabei, sich zu etablieren. Ob die European Universities-Initiative einen institutionellen Mehrwert oder gar eine transformative Wirkung entfaltet, kann erst zu einem späteren Zeitpunkt beurteilt werden. Alle Partneruniversitäten arbeiten jedenfalls intensiv im Vertrauen darauf, dass die Idee aufgeht. Die knappe Finanzierung der Initiative ist eine Herausforderung. „Ob es möglich ist, alle Ziele und Visionen, welche die Europäische Kommission an die Initiative knüpft, zu erfüllen, sei dahingestellt“, schließt Roland Humer ab.

Die Allianz hat große Bedeutung für die ganze Region

Die Fachhochschule Vorarlberg (FHV) ist Partner in der Allianz Regional University Network-European University (RUN-EU), ein Bündnis europäischer Hochschulen mit starker regionaler Verankerung. Innerhalb von RUN-EU werden Angebote geschaffen, die es Studierenden und Mitarbeitenden ermöglichen, in verschiedenen Formaten internationale Erfahrungen zu sammeln. Diese innovativen Formate erweitern das bestehende Angebot der FHV im Bereich Internationales und sprechen diverse Zielgruppen an. „Wir gestalten eine Allianz, die nachhaltig ist und deren Angebote an unserer Hochschule sehr gut angenommen werden“, freut sich Marijana Milošević, Projektleiterin RUN-EU an der FHV. Die FHV leitet in RUN-EU ein Arbeitspaket, das sich der Entwicklung kooperativer European Degree Programmes, wie z.B. Double Degree Programmes und Joint Programmes, widmet. Für die Institutionalisierung von RUN-EU sei neben einer guten Kooperation eine nachhaltige Finanzierung unerlässlich, so Marijana Milošević. „RUN-EU ist sehr wichtig und gewinnbringend für uns. Die Zukunft der FHV wollen wir als Teil von RUN-EU gestalten, jedoch benötigen wir eine nachhaltige Finanzierung hierfür“, plädiert sie. Letztlich sei die Vernetzung der Regionen, die mit RUN-EU einhergeht, nicht nur ein Hochschulprojekt, sondern Standort-Politik, die für den europäischen Gedanken und Zusammenhalt von höchster Relevanz sei.

CIVIS (Universität Salzburg), Unite! (TU Graz) und EU4DUAL (FH Joanneum) wurden als volle Partner der jeweiligen Allianzen im Rahmen des Calls 2022 bestätigt. Die Universität Wien ist noch assoziierte Partnerin der Allianz Circle U und die Universität für Weiterbildung Krems strebt eine Teilnahme an der European Universities Initiative an.

Wir bauen jetzt etwas Größeres, mit kreativem Potential

Als Antragstellerin zunächst in einem anderen Konsortium engagiert, wurde die Paris Lodron Universität Salzburg (PLUS) im Herbst 2021 eingeladen, der CIVIS-Allianz beizutreten; seit März 2022 ist sie dort Vollmitglied. „Es war tatsächlich ein Sprung ins kalte Wasser; wir mussten eine bestehende Struktur verstehen und die dahinterstehenden Prozesse nachvollziehen. Jetzt haben wir aber die steile Lernkurve hinter uns“, berichtete Martin Knoll, wissenschaftlicher Projektkoordinator der Universität Salzburg. CIVIS betont nach außen das gesellschaftliche Engagement von Universitäten, nach innen will die Allianz alle Hierarchiestufen und alle Unimitglieder einbinden. Ziel ist es, dass nicht nur im Bereich der Wissenschaft zusammengearbeitet wird, sondern auch im Bereich von Non-academic-Staff, damit die Studierenden optimal profitieren können. „Die Universität Salzburg wird sich in der Allianz thematisch breit engagieren“, verkündet Martin Knoll und verweist auf die Vernetzung der unterschiedlichen digitalen Systeme als zentrale Herausforderung.

Die TU Graz ist jetzt Partnerin der „Allianz Unite!“. „Bereits 2019 wollten wir uns an einer European University unter der Voraussetzung beteiligen, dass wir die Partner selbst aussuchen können“, erzählte Sabine Prem, Leiterin International Office – Welcome Center, TU Graz. Die Partner in der Allianz Unite! sind Einrichtungen, mit denen die TU Graz schon sehr lange zusammenarbeitet. „Wir bauen jetzt etwas Größeres, mit kreativem Potential“, freute sich Sabine Prem. Bei der TU Graz steht das Rektorat voll hinter dem Projekt, aber auch alle anderen Personen an der Universität müssen an Bord geholt werden. „Wir werden alle überzeugen, dass die Allianz ein Gewinn für uns ist, obwohl wir an der Uni genug zu tun haben“, ist Sabine Prem überzeugt.

Die FH Joanneum arbeitet seit vielen Jahren mit den Partnern der Allianz EU4DUAL an gemeinsamen Projekten. „Wir haben beschlossen, dieses Konsortium zu bilden und wollen die duale Ausbildung in Europa stärken“, sagte Projektkoordinator Hagen Hochrinner. Die Arbeit in der Allianz macht die Partner europaweit sichtbar und die Studienprogramme attraktiver. Durch die Allianz ist auch die Individualisierung von Bildungspfaden für Studierende möglich. „Wir bieten nicht mehr ein Studienprogramm, sondern ein Studienprogramm mit mehreren Wahlmöglichkeiten innerhalb der Allianz. Es ist ein Superangebot an Studierende“, ist Hagen Hochrinner überzeugt.

„Auch an der Universität Wien bestand schon länger die Idee, einer existierenden Allianz beizutreten. Es gab Kontakte zu bestimmten Universitäten, es wurden Analysen durchgeführt. Dann kam die Anfrage, ob die Universität Wien, der Circle U.-Allianz beitreten wolle“, erklärte Barbara Good, Leiterin des International Office an der Universität Wien. Die Partnereinrichtungen waren bekannt und das Programm der Allianz entspricht den Schwerpunkten der Universität Wien. Der nächste Schritt war die Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding und schließlich trat die Universität Wien gemeinsam mit der Universität Pisa im November 2021 der Allianz bei. „Obwohl wir derzeit ein assoziiertes Mitglied sind, fühlen wir uns nicht als Mitglied zweiter Klasse, weil wir unsere Perspektive sehr gut einbringen können. Wir werden einen substanziellen Beitrag zum Antrag leisten“, erklärte Barbara Good. 

„Die Universität für Weiterbildung Krems (UWK) hat noch keinen Antrag eingereicht, bereitet allerdings mit Europas ältester Hochschule für lebensbegleitendes Lernen einen Vorschlag vor“, erklärt Ana-Maria Simionovici, Leiterin des Servicecenters für Internationale Beziehungen, UWK. Die UWK hat viel Vorarbeit geleistet und hofft, dass sie beim nächsten Call erfolgreich sein kann.  Die wissenschaftliche Weiterbildung ist nicht nur national, sondern auch auf europäischer Ebene ein wichtiges Thema. „Wir sind führend in dem Bereich und die Teilnahme an einer Allianz ist hinsichtlich der Entwicklung der europäischen universitären Weiterbildung und insbesondere eines europäischen Weiterbildungsstudiums für uns sehr wertvoll“, erläuterte Ana-Maria Simionovici.

 „Die schönste Zukunftsvision ist, dass die European Universities ermöglichen, den Kindern ein politisch stabiles, friedliches und gegenseitig von Verständnis getragenes Europa zu übergeben. Es ist ein wichtiger Beitrag, den wir als Akademiker/innen leisten können, Europa zu vernetzen, dass wir einander verstehen können, und uns nicht bekriegen müssen. Das scheint das große Ziel zu sein: Europa zu stabilisieren“, sagte Hagen Hochrinner zum Abschluss. Dieser Vision schlossen sich alle Teilnehmer/innen an.

Übersicht über die dreizehn European University-Allianzen mit österreichischer Beteiligung

Links zu Informationen der Europäischen Kommission

 

Gruppenfoto
Die Projektkoordinatorinnen und -koordinatoren freuten sich über den im Rahmen der Informations- und Vernetzungsveranstaltung zur European University-Initiative stattgefundenen Austausch.
 
Foto Günther Macho