Europäisches Innovations- und Technologieinstitut (EIT)
Das Europäische Innovations- und Technologieinstitut (EIT) fördert systematisch die enge Zusammenarbeit im Wissensdreieck Bildung, Forschung und Innovation und liefert damit einen wesentlichen nachhaltigen Beitrag zur Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit. Seit 2014 ist das EIT Teil des EU-Rahmenprogramms für Forschung und Innovation HORIZON 2020.
Das EIT ist eine Initiative der EU zur unmittelbaren Stärkung der Innovationskraft Europas in ausgewählten Themenbereichen, um vor allem den großen gesellschaftlichen Herausforderungen aktiv zu begegnen. Um Lösungen zu erarbeiten, werden führende Organisationen aus den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation entlang bestimmter Themen zusammengeführt. Interdisziplinäre Teams aus Universitäten, Forschungszentren und Unternehmen sollen in diesen Themenbereichen Forschungsergebnissen zu innovativen Produkten und Dienstleistungen am Markt verhelfen. Das EIT verfolgt durch die verpflichtende enge Zusammenarbeit im Wissensdreieck Bildung – Forschung – Innovation einen neuen Ansatz der Förderung auf EU-Ebene. Dadurch sollen neue, innovative Kooperationsformen entstehen und mögliche Synergien genutzt werden.
Die Zusammenarbeit erfolgt grenzüberschreitend in Form eines Netzwerkes, in den sogenannten Wissens- und Innovationsgemeinschaften (Knowledge and Innovation Communities – KICs). Sie stellen die operativen Einheiten des EIT dar und arbeiten in transdisziplinären Bereichen. Teilnehmende kommen aus Organisationen des Wissensdreiecks, die gemeinsam gezielt neue und innovative Weiterentwicklungen verfolgen.
Die Zusammensetzung der KICs, die interne Organisation sowie die eingesetzten Arbeitsmethoden werden von den KICs selbst bestimmt. Seit dem Jahr 2009 wurden vom EIT Verwaltungsrat in Budapest 8 Themenfelder für KICs ausgewählt:
- Climate KIC - Klimawandel; Climate KIC
Co-location Centers: London (UK), Zürich (CH), Berlin (DE), Paris (FR), Utrecht (NL), Kopenhagen (DK) - KIC InnoEnergy - Nachhaltige Energie; KIC InnoEnergy
Co-location Centers: Grenoble (FR), Barcelona (ES), Krakow (PL), Karlsruhe (DE), Kista (SE) - EIT Digital - Nächste Generation der Informations- und Kommunikationsgesellschaft; EIT Digital
Co-location Centers: Stockholm (SE), Helsinki (SF), Berlin (DE), Paris (FR), Eindhoven (NL), Espoo (SF), Povo in Trento (IT) - EIT Health - Innovation für gesundes Leben und aktives Altern; EIT Health
Co-location Centers: London (UK), Stockholm (SE), Barcelona (ES), Paris (FR), Heidelberg (DE), Rotterdam (NL) - EIT Raw Materials - Nachhaltige Erkundung, Gewinnung, Verarbeitung, Verwertung und Substitution; EIT Raw Material
Co-location Centers: Espoo (SF), Metz (FR), Wroclaw (PL), Luea (SE), Rom (IT), Leuven (BE)
Die Montanuniversität Leoben betreibt im Rahmen des KIC Raw Materials ein Regional Innovation Center Leoben (RIC) für die ost- und südosteuropäische Region (ESEE-Region) und ist auch Kernpartner im Climate KIC. - EIT Food - nachhaltige Lebensmittelkette von den Ressourcen bis zum Verbraucher; EIT Food;
Co-location Centers: Leuven (BE), München (DE), Warschau (PL), Madrid (ES), Reading (UK) - EIT Manufacturing - Mehrwert in der Fertigung: EIT Manufacturing
Co-location Centers: Bilbao (ES), Darmstadt (DE), Göteborg (SE), Mailand (IT), Wien (AT)
Die Technische Universität Wien befindet sich im Aufbau eines CLC East in Wien, gemeinsam mit Kernpartnern aus der Schweiz, Griechenland, der Slowakei und Österreich. - EIT Mobilität – Urbane Mobilität: EIT Urban Mobility
Co-location Centers: Kopenhagen (DK), München (DE), Helmond (NL), Prag (CZ), Barcelona (ES)
Der Finanzbedarf der KICs wird aus verschiedenen Quellen bedeckt, wobei die Europäische Union bis zu 25 Prozent der Gesamtfördersumme fördert. Jedes KIC erhält im 1. Jahr ein Start-up Grant in der Höhe von 4 Millionen Euro. Weitere Finanzierungsquellen sind die EU-Rahmenprogramme für Forschung und Innovation (derzeit HORIZON 2020), die EU-Strukturfonds, Förderungen in den Mitgliedsstaaten und die Wirtschaft.
Aus dem Budget von HORIZON 2020 werden für das EIT 2,383 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Das EIT finanziert vorwiegend Anschubfinanzierung für die neuen KICs, sowie Unterstützung für bestehende KICs, Awareness-Maßnahmen. KICs bieten und fördern u.a. Abschlüsse im Hochschulbereich, Projekte, Start-ups und sonstige unterstützende Maßnahmen.
Kontakt
Mag.a Johanna Ringhofer
Abteilung EU und OECD Forschungspolitik
Minoritenplatz 5, 1010 Wien
T +43 1 53120-6793
johanna.ringerhofer@bmbwf.gv.at