Polaschek: „Erfolgreiche Frauenförderung in Wissenschaft und Forschung muss die gesamte Bildungskette umfassen.“
BMBWF setzt gezielt Schwerpunkt in der MINT-Förderung für Frauen
Wien (OTS) - Es ist heuer genau 125 Jahre her, als 1897 mit der Medizinerin Gabriele Possanner von Ehrenthal die erste Frau an einer österreichischen Universität, der Universität Wien, promoviert hat. Mittlerweile liegt der Frauenanteil bei den Doktoratssabschlüssen in Österreich bei 40,1 Prozent. Für Wissenschaftsminister Martin Polaschek hat das nicht zuletzt mit der gezielten Frauenförderung im gesamten Wissenschafts- und Forschungsbereich zu tun, wie er angesichts des heutigen „Internationalen Tages der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft“ am 11. Februar hervorhebt. „Wir sind auf einem richtigen Weg, aber längst nicht am Ziel. Um als Wissenschafts- und Forschungsnation erfolgreich zu sein, braucht Österreich kluge Köpfe und junge Talente. Deshalb müssen wir weiterhin alles dafür tun, um junge Frauen und Mädchen für Wissenschaft und Forschung zu gewinnen und sie auf ihrem Bildungs- und Karriereweg bestmöglich unterstützen“, so Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsminister Martin Polaschek.
„Forschung, Innovation und Wissenschaft braucht Frauen. Nur so können wir sicherstellen, dass wir Österreichs Potenzial voll ausschöpfen. Gleichzeitig ist die Förderung von Frauen in forschungsintensiven Branchen und den MINT-Fächern ein wichtiger Motor für die Gleichstellung, denn es sind genau diese Branchen, die großes Zukunftspotenzial haben. Daher müssen wir Mädchen und Frauen für naturwissenschaftliche und technische Fächer begeistern! Mit gezielten Projekten wie dem Girls Day im Bundeskanzleramt oder der MINT Girls Challenge will ich das vorantreiben“, so Frauenministerin Susanne Raab.
Für Bundesminister Polaschek hat dabei vor allem die Frauenförderung im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) Priorität, in dem der Frauenanteil bis heute traditionell besonders niedrig ist. Gerade einmal 38,1 Prozent der ordentlichen MINT-Studien an Universitäten werden von Frauen gewählt, über alle Studienfächer hinweg beträgt ihr Anteil 53,9 Prozent. 37,9 Prozent der Studienabschlüsse in MINT-Fächern an Universitäten entfallen auf Frauen, während ihr Anteil bei den Studienabschlüssen insgesamt bei 55,8 Prozent liegt.
Gleichstellung ist zentraler Schwerpunkt an Universitäten und Hochschulen
Deshalb hat sich die Bundesregierung genau in diesem Zusammenhang viel vorgenommen. Bis 2030 soll es gelingen, die MINT-Graduierten über alle Hochschulsektoren hinweg um 20 Prozent zu steigern und im Speziellen in den technischen Fächern den Frauenanteil um 5 Prozent zu erhöhen. So sieht es die aktuelle Strategie für Forschung, Technologie und Innovation (FTI-Strategie) unter anderem vor. Um das zu erreichen, sind die Hochschulen und gerade die Universitäten gefordert. Deshalb sind die MINT-Förderung und die MINT-Förderung speziell für Frauen zentrale Schwerpunkte in den aktuellen Leistungsvereinbarungen der Universitäten 2022 bis 2024, die Studieninteressierte ebenso umfasst, wie Studierende, Lehrende, Forschende oder das nichtwissenschaftliche Personal. Sie sehen etwa unter anderem vor, dass ein Drittel der zusätzlich finanzierten 60 Professuren und äquivalenten Stellen neuerlich im MINT-Bereich geschaffen werden und dass Besetzungen ganz generell geschlechtergerecht erfolgen soll. Bereits in der Vorgängerperiode 2019 bis 2021 wurde darauf ein Augenmerk gelegt.
Ähnliches gilt für die Fachhochschulen, die sich mitten in einer Ausbauoffensive befinden. Bis 2024 werden laut dem aktuellen FH-Entwicklungsplan insgesamt über 3.700 Studienplätze in den Bereichen MINT und Digitalisierung geschaffen. Die entsprechenden Ausschreibungen sind bereits erfolgt. Die Vergabe neuer Studienplätze wurde unter anderem an die Vorlage schlüssiger Konzepte zur Gewinnung junger Frauen und Mädchen geknüpft.
Erfolgreiche MINT-Förderung für Frauen zielt langfristig auf einen Kulturwandel ab
Das ist ganz generell ein zentrales Ziel des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung, das deshalb zahlreiche Initiativen zur MINT-Förderungen betreibt und unterstützt. Sie umfassen bei weitem nicht nur den Wissenschafts- und Forschungsbereich. Das hat auch einen guten Grund. „Mehr Frauen für den MINT-Bereich zu begeistern und an Bord zu holen, muss daher die gesamte Bildungskette umfassen, vom Kindergarten bis zum Hochschulstudium, bis hin zur Erwachsenenbildung. Daher habe ich veranlasst, dieses Ziel gesamthaft anzugehen, im Bildungsbereich ebenso wie im Wissenschafts- und Forschungsbereich. Ziel ist, nicht nur kurzfristig spürbare Verbesserungen bei der Geschlechtergerechtigkeit herbeizuführen, sondern langfristig einen Beitrag zu einem echten Kulturwandel zu leisten und Geschlechterparität zu schaffen“, sagt Wissenschaftsminister Polaschek.
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