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Bundesminister Polaschek gratuliert zu Gabriele Possanner Preisen

BMBWF richtet erstmals Tag der Geschlechterforschung aus

Die Gewinner der Gabriele Possanner Preise für herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Geschlechterforschung stehen fest und wurden vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung verliehen. Der Staatspreis ging an Rosa Reitsamer von der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, den Würdigungspreis erhielt Irmtraud Fischer von der Universität Graz und die beiden Förderungspreise wurden Ruth Strobl von der Technischen Universität Wien sowie Tanja Vogler von der Universität Innsbruck zuerkannt. Über den possanner@school-Hauptpreis durfte sich Jasmin Simon vom Gymnasium Draschestraße freuen. Die Preisverleihung fand am Tag der Geschlechterforschung statt, den das Bildungsministerium erstmals am 1. März 2022 veranstaltete.

Erfreut zeigt sich Wissenschaftsminister Martin Polaschek darüber, dass rund 35 Hochschul- und Forschungseinrichtungen der Einladung gefolgt sind, sich an der Premiere des Tags der Geschlechterforschung zu beteiligen und einen öffentlich sichtbaren Beitrag auf ihrer jeweiligen Website zu platzieren. Alle Aktivitäten werden mit dem eigens entwickelten Logo und dem Hashtag #geschlechterforschungmatters versehen. Wissenschaftsminister Polaschek: „Ich gratuliere allen Gewinnerinnen sehr herzlich. Der Tag der Geschlechterforschung soll künftig immer an die Possanner-Preis-Verleihung gekoppelt werden. Damit bieten wir allen Forschungs- und Hochschuleinrichtungen die Möglichkeit, ihre Aktivitäten in diesem Bereich darzustellen und verdeutlichen ihre Bedeutung für Forschung und forschungsgeleitete Lehre. Mit dem Tag der Geschlechterforschung verfolgen wir ein klares Ziel: Wir wollen sowohl institutionelle als auch individuelle Leistungen auf dem Gebiet der Geschlechterforschung sichtbar machen, um so gemeinsam ein starkes Signal nach außen zu setzen.“

Bei der Verleihung der Gabriele-Possanner-Preise gab es in diesem Jahr zahlreiche Neuerungen: Erstmals wurden die seit 1997 biennal vom BMBWF in Gedenken an Gabriele Possanner, der ersten weiblichen Studierenden einer österreichischen Universität, verliehenen Preise im Rahmen des neu initiierten Tags der Geschlechterforschung überreicht. Und dies mit gleich zwei Festakten: So gab es am Vormittag die possanner@school-Preisverleihung, die herausragende VWA- und Diplomarbeiten an AHS bzw. BHS im Bereich der Geschlechterforschung auszeichnete. Bei der Abendveranstaltung wurden der Gabriele-Possanner-Staats-, -Würdigungs- sowie die beiden -Förderungspreise jeweils von Präsidialsektionschefin Iris Rauskala verliehen.

Das BMBWF adressiert beim Tag der Geschlechterforschung aber nicht nur Wissenschaft und Forschung, sondern die gesamte Bildungskette. So werden die bisherigen Auszeichnungen von Maturantinnen und Maturanten für ihre vorwissenschaftlichen Arbeiten bzw. Diplomarbeiten an BHS als possanner@school-Preise in die Dachmarke „Possanner“ integriert. Dabei werden für herausragende Arbeiten mit Bezug zur Geschlechterforschung im Sinne des Grundsatzerlasses „Reflexive Geschlechterpädagogik und Gleichstellung“ ein Hauptpreis zu 1.500.- Euro sowie sieben Anerkennungspreise zu je 500.- Euro vergeben. Die Europäische Kommission hat das Innovationspotenzial der Geschlechterdimension ebenfalls aufgegriffen. Ein dahingehender Meilenstein findet sich in Horizon Europe, dem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation. Darin werden erstmals Gleichstellungspläne als verpflichtendes Kriterium für die Zuerkennung einer Forschungsförderung definiert.

Staatpreis an Musiksoziologin Rosa Reitsamer

Der mit 10.000.- Euro dotierte Staatspreis ging nach Vorschlag einer internationalen Fachjury an Professorin Rosa Reitsamer von der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (mdw). Reitsamer zählt im Bereich der Musiksoziologie zu den profilierten Expert/inn/en der intersektionalen Geschlechterforschung. Ihre zahlreichen Publikationen sind ein substanzieller Beitrag zur Erforschung sozialer und vergeschlechtlichter Ungleichheiten im Musik- und Kunstbereich. Mit ihrer Forschungstätigkeit hat Reitsamer die Musiksoziologie um intersektionale und queere Ansätze erweitert und ist dadurch eine Wegbereiterin.

Reitsamers Arbeiten zu sozialen Geschlechterungleichheiten sind auch für den Bereich der klassischen Musik bahnbrechend. Sie leitet den Forschungsschwerpunkt QUART – Quality of Arts an der mdw, wobei ihre Studien zur Ausbildung von klassischen Musiker/inne/n an Musikhochschulen und zu den Werdegängen dieser Musikschaffenden gerade im Kontext von #MeToo und #BlackLives Matter einen enormen Bedeutungszuwachs erlangten.

Durch ihre Publikationen und ihr Wirken hat Rosa Reitsamer internationale Präsenz und Reputation als Geschlechterforscherin mit Schwerpunkt auf sozialen Ungleichheiten in Kunst und Musik erlangt. An der mdw hat sie mit ihrer Forschung und Lehre, der Organisation von Konferenzen und Tagungen zu Geschlechterthemen und ihrer Arbeit im Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen wesentlich zum inhaltlichen Ausbau der Gender Studies und zur Ausarbeitung antidiskriminatorischer und diversitätspolitischer Universitätsagenden beigetragen.

Würdigungspreis für ein Lebenswerk an Theologin Irmtraud Fischer

Der Würdigungspreis für ein Lebenswerk im Bereich der Geschlechterforschung in Form einer Skulptur der Künstlerin Claudia Hirtl ging an Professorin Irmtraud Fischer, Leiterin des Instituts für Alttestamentliche Bibelwissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz. Irmtraud Fischer ist eine der profiliertesten und international renommiertesten Frauen - und Geschlechterforscherinnen Österreichs. Mit der Verleihung des Gabriele-Possanner- Würdigungspreises wird die Anerkennung, die die Theologin international erfährt, auch in Österreich sichtbar. Fischer ist in vielerlei Hinsicht eine Pionierin. So ist sie die erste habilitierte katholische Theologin Österreichs, wofür sie 2016 von der Stadt Graz in die Pionierinnengalerie aufgenommen wurde. Fischer hat als eine der Ersten eine feministische Habilitationsschrift verfasst (Die Erzeltern Israels. Feministisch-theologische Studien zu Gen 12-36), und sie hatte von 1997 bis 2004 einen Frauenforschungslehrstuhl an der Universität Bonn inne.

Das internationale Großforschungsprojekt „Die Bibel und die Frauen“ (www.bibleandwomen.org), das über 300 Forscherinnen und Forscher weltweit vernetzt und in vier Sprachen bei renommierten Verlagen erscheint, wird von ihr in Graz koordiniert. Vor allem mit ihrer zum Teil in drei Sprachen übersetzten Trilogie (Gottesstreiterinnen – Gotteskünderinnen – Gotteslehrerinnen) hat sie internationale Sichtbarkeit erlangt. Für ihr kulturwissenschaftliches Verständnis der Theologie und ihre Verdienste auf dem Gebiet der Genderforschung wurde sie 2017 mit der Ehrendoktorinnenwürde des Fachbereichs Geschichts- und Kulturwissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen ausgezeichnet.

Förderungspreise an Ruth Strobl und Tanja Vogler

Einen der beiden mit jeweils 12.000.- Euro dotierten Gabriele-Possanner-Förderungspreise erhielt Diplomingenieurin Ruth Strobl von der Technischen Universität Wien für ihre eingereichte Diplomarbeit „Gender, Künstliche Intelligenz und Robotik: Wie Künstliche Intelligenz und Roboter Gender Stereotype und Gender Biases weiterführen“. Ruth Strobl beschäftigt sich darin – auf Basis verschiedener feministischer Technologieforschungsansätze – mit der Frage, wie Geschlecht in die Entwicklung, im Design und in die Funktionsweise von KI und Robotik-Technologien eingeschrieben wird. Mit ihrer Diplomarbeit schafft Ruth Strobl neue Perspektiven und räumt mit der falschen Einschätzung auf, dass KI und Robotik neutrale und objektive Technologien seien, indem sie systematisch darstellt, wie eng ihre Entwicklung, ihr Design, ihre technischen Grundlagen und ihre Funktionsweise mit Gender verwoben sind.

Der zweite Förderungspreis wurde Doktorin Tanja Vogler von der Universität Innsbruck für ihre eingereichte Dissertation „Das politische Subjekt des queeren Aktivismus – Diskurs-und Akteurskonstellationen queerer Politiken im deutschsprachigen Raum: Eine empirische Untersuchung“ zuerkannt. Tanja Vogler beleuchtet darin was Identitätspolitiken kennzeichnet – historisch, gegenwärtig, auf spezifische Kontexte und Konstellationen bezogen. Sie zeigt am Beispiel des politischen Subjekts des queeren Aktivismus auf, was an Identitätspolitiken problematisch aber ebenso ohne Alternative ist. Mit ihrer Dissertation liefert Tanja Vogler einen äußerst wichtigen und anschlussfähigen Beitrag zur interdisziplinär ausgerichteten queer-feministischen Geschlechterforschung – mit Bezug auf Österreich und in vergleichender Perspektive auch darüber hinaus.

possanner@school-Hauptpreis an Jasmin Simon

Der erstmals unter der bereits etablierten Dachmarke „Possanner“ verliehene possanner@school-Hauptpreis (1.500.- Euro) ging an Jasmin Simon vom Gymnasium Draschestraße, Wien für ihre vorwissenschaftliche Arbeit „The Gulabi Gang’s Feminist Criticism – Feministische Kritik der Gulabi Gang“. Darin analysiert sie anhand des Beispiels der indischen Gulabi Gang das Konzept der Selbstjustiz als Antwort auf ein korruptes oder diskriminierendes Strafjustizsystem mit besonderem Fokus auf Indien.

Die weiteren sieben mit je 500.- Euro dotierten Anerkennungspreise gingen an

  • Emma Breuß: Wandel? Stillstand? Rückschritt? Wie sind Frauen – 100 Jahre nach der Einführung des Frauenwahlrechts 1918 – in der politischen Landschaft Vorarlbergs vertreten? – Gymnasium Schillerstraße Feldkirch, Vorarlberg
  • Weronika Klecha: Society’s effects on the lives and artwork of female impressionists – Wienerwaldgymnasium, Expositur BG/BRG Purkersdorf, NÖ
  • Victoria Kai-Marie Lafer: Frauen in Führungspositionen – BG/BRG Gleisdorf, Stmk
  • Marlene Malli-Harrer: Ladies first? – Mögliche Ursachen des Frauenmangels in der Führung österreichischer Unternehmen – BRG Wallererstraße Wels, OÖ
  • Franziska Vogt: „Ich bin keine Feministin, weil...“? Hintergründe, Motive und Erscheinungsformen aktueller antifeministischer Denkweisen von Frauen im deutschsprachigen Raum – AHS Rahlgasse, Wien
  • Maria Wallner: Virginia Woolf – eine Wegbereiterin des modernen Feminismus – Bischöfl. Gymnasium Paulinum, Schwarz, Tirol
  • Miriam Schmutzer: Gendergerechte Erziehung – Anspruch und Realität – GRG 13, Wenzgasse, Wien

Weitere umfassende Informationen finden Sie unter: Preise-und-Auszeichnungen (bmbwf.gv.at)

Kontakt

Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Andreas Jilly
Pressesprecher
T +43 1 53120-5025
andreas.jilly@bmbwf.gv.at