BMBWF verleiht Danubius Awards 2022
Danubius Award 2022, Mid-Career Award und Danubius Young Scientist Awards an 13 aufstrebende Forschende aus dem Donauraum wurde in Maribor vergeben
Der “Danubius Award“ 2022 geht an die bulgarische Wissenschaftlerin Prof. Dr. Diana Mishkova, Professorin für Geschichte und Direktorin des Centre for Advanced Study (CAS) in Sofia, Bulgarien. Mit ihren Arbeiten zu Schwerpunkten der modernen und Zeitgeschichte Osteuropas, der Modernisierung Südosteuropas, der europäischen Gesellschaften und europäischen Peripherien sowie der nationalen Identitäten hat sie entscheidend zur Forschungen über den Balkan beigetragen. Sie ist zudem Gründungsdirektorin des CAS Sofia, das von zahlreichen internationalen Förderern finanziert wird, wie dem Wissenschaftskolleg Berlin. Prof. Dr. Mishkova wurde für ihre wissenschaftlichen Arbeiten bereits mehrfach ausgezeichnet und wirkt an zahlreichen internationalen Projekten mit – aktuell am Horizon 2020 Projekt „PREVEX - Preventing Violent Extremism in the Balkans“.
Mit dem „Danubius Mid-Carreer Award“ 2022 wird die ukrainische Wissenschaftlerin Assoc. Prof. Dr. Tamara Martsenyuk ausgezeichnet. Sie ist Associate Professor an der National University of Kyiv-Mohyla Academy. Ihre Schwerpunktbereiche sind Gender-Forschung, Fragen sozialer Ungleichheit, gender policies, soziale Bewegungen sowie Empowerment. Neben zahlreichen Aufenthalten im Ausland und der Beteiligung an internationalen Forschungsprojekten, bringt sie ihre Expertise auch in nationale Politikforen und NGO´s ein. Aktuell forscht sie am Thema „Women’s inlvolvement in Russia’s War against Ukraine“.
Darüber hinaus werden 13 Nachwuchswissenschaftler und Nachwuchswissenschaftlerinnen aus dem Donauraum für ihre wissenschaftliche Arbeit mit den Danubius Young Scientist Awards geehrt.
Mit der Vergabe dieser Awards leistet das BMBWF einen Beitrag zur Umsetzung der 2011 vom Europäischen Rat beschlossenen EU-Strategie für den Donauraum (EUSDR). Durch die Auszeichnung herausragender wissenschaftlicher Leistungen wird die Donauregion als Forschungsraum sichtbar gemacht, und die Wahrnehmung ihrer multidisziplinär gelagerten Herausforderungen und Potenziale verstärkt.
„Der Donauraum bietet viele Möglichkeiten für die grenzüberschreitende und regionale Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Forschungseinrichtungen. Und in der Tat gibt es viele gemeinsame Herausforderungen entlang der Donau und darüber hinaus, die wir gemeinsam angehen und Lösungen entwickeln müssen“ so der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Ao. Univ.-Prof. Martin Polaschek anlässlich der Verleihung der Preise am 10.11.2022 an der Universität Maribor.
„Die Rolle der Forscher und Forscherinnen hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert. Sie sind einerseits stark gefragt, um schnelle Ergebnisse zu liefern, wichtige politische Entscheidungen zu fundieren und den aktuellen Wissensstand zu erklären. Auf der anderen Seite sehen wir eine besorgniserregende Zunahme der Skepsis gegenüber Wissenschaft und Forschung sowie gegenüber der Demokratie im Allgemeinen, was vielfältige Probleme für und in unseren Gesellschaften schafft. Dieser Skepsis gilt es gemeinsam entgegenzuwirken und ich bin zuversichtlich, dass die Preisträgerinnen und Preisträger von heute mit ihrer Arbeit dazu beitragen“, so Polaschek weiter.
Die Verleihung in Maribor wurde durch Sektionschefin Barbara Weitgruber aus dem BMBWF sowie dem Vorstandsvorsitzenden des Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa Friedrich Faulhammer vorgenommen.
Dabei betonte Barbara Weitgruber mit Bezug auf die Solidarität mit der Ukraine als Partnerland der EUSDR: „Wir werden unsere Unterstützung für die ukrainischen Forschenden, die in die EU gekommen sind oder kommen wollen, sowie für diejenigen, die in der Ukraine verblieben sind, fortsetzen. Außerdem hoffen wir auf einen baldigen Start zum Wiederaufbau und bereiten uns auf entsprechende Unterstützungsmaßnahmen vor“.
Friedrich Faulhammer ergänzend: „Ich freue mich sehr, dass wir gemeinsam mit dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung erneut Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auszeichnen, die auf ihren verschiedenen Forschungsgebieten maßgeblich zur Entwicklung von Wissen und Verständnis im Donauraum beitragen. In diesem Jahr freut es mich besonders, dass wir auch die wissenschaftliche Arbeit ukrainischer Forscherinnen hervorheben können, da sie derzeit gezwungen sind, unter den durch den ungerechtfertigten russischen Angriff auf ihr Land geschaffenen Bedingungen zu arbeiten“.
Der “Danubius Award" wurde 2011 zur Auszeichnung von Personen ins Leben gerufen, die sich in ihrem wissenschaftlichen Werk oder Schaffen in hervorragender Weise mit dem Donauraum auseinandergesetzt haben. Der Preis wird jährlich im Rotationsprinzip für Leistungen in den Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften (2022) oder in den Lebenswissenschaften vergeben und ist mit € 5.000,- dotiert.
Der „Danubius Mid-Career Award“ ist mit 2.200,- Euro dotiert und wird seit 2017 an Forschende vergeben, die 5 bis maximal 15 Jahre nach ihrem letzten formalen wissenschaftlichen Abschluss stehen bzw. über entsprechend gleichwertige wissenschaftliche Erfahrung verfügen. Die Preisträgerinnen wurden von einer unabhängigen Fachjury unter dem Vorsitz von Univ.-Prof. Dr. Stefan M. Newerkla (Universität Wien) ausgewählt.
Seit 2014 werden auch spezielle Nachwuchsförderpreise, die “Danubius Young Scientist Awards“ vergeben. Die Preise, die für alle Disziplinen offenstehen, heben die wissenschaftliche Arbeit und das Talent junger Forscher und Forscherinnen hervor und steigern die Sichtbarkeit der Exzellenz der Forschungsgemeinschaft im Donauraum. Dadurch tragen die Preise auch dazu bei, dass sich die Nachwuchsforschenden mit dem Fluss und der Region auf vielfältige Weise beschäftigen. Die Nachwuchs-Preise sind mit € 1.350,- je Preisträger/Preisträgerin dotiert. Die Auswahl erfolgte durch eine internationale Fachjury, wobei die Kandidaten/Kandidatinnen für den Award von ihren jeweiligen wissenschaftlichen Institutionen nominiert wurden.
Preisträger/Preisträgerinnen des “Danubius Young Scientist Award“: Bosnien und Herzegowina: Djukanović Marko
Deutschland: Schmitt Jan
Kroatien: Kranjec Orlović Jelena
Moldawien: Arnaut Nicolae
Montenegro: Brajović Miloš
Österreich: Apaydin Daniela
Rumänien: Cudalbeanu Mihaela
Serbien: Miletić Zorana
Slowakei: Zsigmond Tibor
Slowenien: Temova Rakuša Žane
Tschechische Republik: Grimes Adela
Ukraine: Diahovchenko Illia
Ungarn: Bartos Blanka
Kontakt
Andreas Jilly
Pressesprecher des Bundesministers
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung
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