BM Polaschek: Von der Forschung in die Gründung – Unternehmergeist an Hochschulen und Forschungseinrichtungen gezielt stärken
Spin-off Fellowships: Erfolgreicher Start in das verlängerte FFG-Programm 2022-2026 – knapp 5 Mio. Euro für elf Vorhaben – so viele Projekte eingereicht und gefördert wie noch nie
„Mit Spin-off Fellowships stärken wir gezielt die Verwertung innovativer Ideen und fördern den Unternehmergeist an Hochschulen und in Forschungseinrichtungen“, so Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsminister Martin Polaschek. Wie auch beim ersten Programm 2017-2021 war das Interesse beim ersten Call des verlängerten Programms enorm: 36 Anträge wurden zur Einreichfrist im September eingereicht – so viele wie in keiner Einreichrunde davor –elf davon wurden nun von einer internationalen Jury ausgewählt. Neun Projekte sind an Universitäten, eines an einer außeruniversitären Forschungseinrichtung und eines erstmals an einer Fachhochschule angesiedelt. Die Vorhaben verteilen sich auf die Bundesländer Steiermark (drei Projekte), Wien (fünf Projekte) sowie mit jeweils einem Projekt auf Kärnten, Niederösterreich, und Oberösterreich. Insgesamt stellt das BMBWF für das Programm, das nach dem Vorbild des "ETH Pioneer Fellowship“-Programms der ETH Zürich konzipiert wurde, weitere 15 Millionen Euro zur Verfügung. Die neuen Projekte werden mit insgesamt 4,98 Millionen Euro gefördert. Der nächste Call ist im zweiten Quartal 2023 geplant.
„Akademische Gründungen sind zentral für den Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Die Spin-off Fellowships sind dabei ein wesentlicher Impuls, um das Umfeld für künftige Spin-offs entsprechend zu verbessern“, betonen die beiden Geschäftsführer der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG Henrietta Egerth und Klaus Pseiner. Das enorme Potential und Interesse habe man bereits bei der ersten Ausschreibung gesehen: In insgesamt drei Einreichrunden wurden über 90 Projekte bei der FFG eingereicht, davon wurden 24 zur Förderung genehmigt. Aus diesen Projekten sind bislang 15 Spin-offs entstanden.
Die elf Projekte, die im Rahmen der ersten Einreichrunde der zweiten Ausschreibung gefördert werden:
• AMERICA (Advanced modular software engines for precision molecular imaging), Medizinische Universität Wien
• Avtonomy (Entwicklung modularer Sensorfusion für Standarddrohnen zur vollautonomen Datenaufnahme in der Industrie ohne GPS), Universität Klagenfurt
• CALC Dx (Cancer and Aging Liquid Chromatin Diagnostics), Medizinische Universität Graz
• CRC-OC-OV (An oncolytic influenza A virus adapted to primary organotypic cultures of a CRC patient cohort via directed evolution), Medizinische Universität Wien
• DIGICOPRO (Digitalisierung im Baubetrieb: Qualitätssicherung von Betonierprozessen durch polysensorale Systeme), Technische Universität Graz
• Future Lasers (Compact ultra-low frequency noise and continuously tunable lasers), Institute of Science and Technology Austria • Hefe-Biosensoren (Hefe als mikrobielle Immunosensoren zum Direktnachweis von Erregern), FH OÖ Forschungs & Entwicklungs GmbH • IrrevoChrom (Irreversible organic electrochromic inks for tamperproof/quality control labels), Universität Wien
• Labelled amino acids (Efficient production of isotope-labelled amino acids), Universität Wien
• Neonatal IO access (Innovative intraosseous drill: NeON (Neonatal IntraOsseous Needle) for safe use in newborn emergencies), Medizinische Universität Wien
• polyDURAMEA (Polyaniline modified catalyst for durable polymer electrolyte fuel cell membrane electrode assembly), Technische Universität Graz
Zum Programm "Spin-off Fellowship":
Mit dem Programm Spin-off Fellowship soll zu einem sehr frühen Zeitpunkt die Verwertung von geistigem Eigentum an Hochschulen bzw. Forschungseinrichtungen unterstützt werden, um nach Abschluss des Fellowships eine Unternehmensgründung zu ermöglichen. Während der Laufzeit des Spin-off Fellowships müssen sich die Fellows zu 100 Prozent auf diese Aufgabe konzentrieren und dürfen keiner Lehrtätigkeit oder anderen Forschungsaufgaben nachgehen. Um unternehmerisches Denken und Handeln vermittelt zu bekommen, erhalten die Fellows begleitend Weiterbildungsmaßnahmen, Coaching und Mentoring über das Netzwerk der FFG.
Die Ausschreibung richtet sich an Interessierte mit mindestens einem Bachelorabschluss an Universitäten und Forschungseinrichtungen. Die Förderung beträgt maximal 500.000 Euro bei einer Förderungsquote von 100 Prozent und erfolgt in Form von nicht rückzahlbaren Zuschüssen. Gefördert werden die Kosten des Fellows aber auch Entwicklungskosten und Drittleistungen. Die Laufzeit eines Spin-off Fellowships beträgt maximal 18 Monate. Die Antragstellung erfolgt über die jeweilige Hochschule oder Forschungseinrichtung bei der FFG, die Projektleitung liegt beim Fellow.
Kontakt
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Andreas Jilly
Pressesprecher des Bundesministers
T +43 1 53120 – 5025
andreas.jilly@bmbwf.gv.at