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Digitale Erinnerungslandkarte Kärnten/Koroška vorgestellt: Projekt DERLA macht Erinnerungszeichen sichtbarer und zugänglicher

Bildungsminister Polaschek: DERLA-Kärnten/Koroška ist ein wichtiger Beitrag für die Erinnerungskultur und Bildungsarbeit in Kärnten

Die Digitale Erinnerungslandschaft Österreichs -DERLA ist ein Dokumentations- und Vermittlungsprojekt. Es dokumentiert die Erinnerungsorte und -zeichen für die Opfer sowie die Orte des Terrors des Nationalsozialismus in Österreich in einer digitalen Karte. Zu den jeweiligen Erinnerungsorten wurden die Biographien der Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung recherchiert, für Schulen und die interessierte Öffentlichkeit werden digitale Rundgänge zu den Erinnerungszeichen angeboten. Die Erinnerungskarte ist bereits in Vorarlberg, Tirol und der Steiermark verfügbar, nun werden mit DERLA-Kärnten/Koroška erstmals alle Erinnerungsorte im Bundesland auf einer Karte sichtbar.

DERLA-Kärnten/Koroška ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Programm ERINNERN:AT, das der OeAD im Auftrag des BMBWF umsetzt, der Universität Klagenfurt, der Universität Graz und der PH Kärnten.

„Das Projekt Digitale Erinnerungslandschaft – DERLA hat das Ziel, alle Erinnerungsorte für die Opfer sowie die Orte des Terrors des Nationalsozialismus in Österreich digital zu dokumentierten. DERLA-Kärnten/Koroška ist mit seiner digitalen Karte, den Opferbiographien und den digitalen Rundgängen eine Bereicherung für die Erinnerungskultur und Bildungsarbeit in Kärnten. Im Regierungsprogramm haben wir die Stärkung der schulischen Erinnerungskultur festgeschrieben, dazu zählt auch der pädagogisch besonders wertvolle Besuch von lokalen Gedenkorten, den das Projekt DERLA ermöglicht“, so Bundesminister Martin Polaschek zur Vorstellung von DERLA-Kärnten/Koroška.

DERLA-Kärnten/Koroška dokumentiert mit 232 erfassten Erinnerungszeichen, 782 Biografien, 16 Vermittlungsmodulen sowie 6 Wegen der Erinnerung für Schülerinnen und Schüler die Erinnerung an Widerstand und Verfolgung in Kärnten sowohl fotografisch, als auch in ihrer Entstehungsgeschichte auf der Website www.erinnerungslandschaft.at.

„Erinnerungskultur hat enorme Bedeutung für einzelne und unsere gesamte Gesellschaft. Das gemeinsame Erfassen, die gezielte Aufarbeitung von Verbrechen, Gräueln, Traumata ermöglicht Weiterentwicklungen, Optimismus, Zukunftsorientierung. Gerade in den aktuell so herausfordernden Zeiten ist der Blick zurück wichtig, um nicht zu verharren und erkenntnisreich nach vorne schauen zu können. Danke in diesem Sinne an alle Verantwortlichen des Projektes DERLA“, betont Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser.

Das digitale Projekt besteht aus vier zentralen Elementen: Einer interaktiven Karte der Erinnerung, einem Archiv der Namen, den digitalen Wegen der Erinnerung und Vermittlungsmodulen zu vielfältigen Themen für Schulen.

„Die Digitale Erinnerungslandschaft erfasst Orte und Zeichen des Terrors des Nationalsozialismus in Kärnten und gedenkt der Opfer des Dritten Reichs. Erinnern ist Arbeit, die sich lohnt, denn sie macht Dinge klarer und begreiflicher. DERLA hebt den Schleier des Vergessens, auf den wir uns mit fortschreitender Zeit nur allzu gern berufen. Es leistet einen wichtigen Beitrag, insbesondere die jüngere Generation zu erreichen und für das leider nicht selbstverständliche ‚Niemals wieder!‘ zu sensibilisieren“, sagt Oliver Vitouch, Rektor der Universität Klagenfurt.

Für Kärnten wurden 16 bundeslandspezifische Vermittlungsmodule zu unterschiedlichen Themen entwickelt, eine niederschwellige Unterstützung für Lehrpersonen.

„Erinnerungskultur ist nicht nur für den Geschichtsunterricht bedeutend. Die Thematisierung von Erinnerungskulturen im Unterricht ermöglicht auch das Ansprechen gesellschaftlicher Vielfalt sowie Mehrsprachigkeit und Migration in heutigen Gesellschaften. DERLA ermöglicht niederschwelligen Zugang zu didaktisch hochwertigen Materialien. Das Projekt ist für Kärnten/Koroška besonders bedeutend, da bislang marginalisierte Opfergruppen sichtbarer werden“, sagt Sven Fisler, Rektor der Pädagogischen Hochschule Kärnten.

Jakob Calice, Geschäftsführer von Österreichs Bildungsagentur OeAD betonte im Vorfeld der Präsentation: „Eine zeitgemäße historische Bildung zum Nationalsozialismus und Holocaust setzt direkt an der Lebenswelt der Jugendlichen an. Lokal und vor Ort können sie konkrete Bezüge zur Vergangenheit herstellen und lernen, dass die NS-Diktatur Auswirkungen auf alle Regionen Österreichs hatte. Ich freue mich, dass in Kooperation mit dem OeAD und seinem Programm ERINNERN:AT nun auch die Erinnerungslandschaft in Kärnten digital erfasst wurde und es damit Lehrerinnen und Lehrern ermöglicht wird, mit ihren Schülerinnen und Schüler auf lokale Spurensuche zu gehen.“

DERLA-Kärnten/Koroška entstand unter der Projektleitung von Nadja Danglmaier von der Universität Klagenfurt und Leiterin von ERINNERN:AT-Kärnten/Koroška. Das österreichweite Projekt wird vom Grazer Univ.-Prof. Gerald Lamprecht geleitet.

„Das in ständiger Erweiterung befindliche Projekt DERLA dokumentiert in einer digitalen Erinnerungskarte erstmals alle Erinnerungszeichen an die Opfer des Nationalsozialismus. Es verknüpft die Dokumentation mit dem Lernen über den Nationalsozialismus und Holocaust. Mit der wertvollen und bemerkenswerten Arbeit von Nadja Danglmaier und ihrem Team wurde nun neben der Steiermark, Tirol und Vorarlberg auch Kärnten Teil der digitalen Erinnerungslandschaft, wofür ich mich herzlich bedanken möchte“, so Univ.-Prof. Gerald Lamprecht abschließend.

Das Vorhaben wurde mit Mitteln des BMBWF, des Landes Kärnten, des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus, des Zukunftsfonds der Republik Österreich und der Stadt Klagenfurt unterstützt.

Kontakt:

Andreas Jilly
Pressesprecher des Bundesministers
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Minoritenplatz 5, 1010 Wien
T +43 1 53120-5025
andreas.jilly@bmbwf.gv.at