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Bioökonomie-Strategie für Österreich und Aktionsplan Bioökonomie

Die Bioökonomie befasst sich mit einer der zentralen Fragen der Zukunft: Wie kann die Gesellschaft nachhaltig und verantwortungsvoll mit natürlichen Ressourcen umgehen und gleichzeitig erfolgreich wirtschaften?

Bioökonomie steht für ein Wirtschaftskonzept, das fossile Ressourcen (Rohstoffe und Energieträger) in möglichst allen Bereichen und Anwendungen durch nachwachsende Rohstoffe ersetzen soll. Sie umfasst alle industriellen und wirtschaftlichen Sektoren, die biologische Ressourcen produzieren, nutzen, ver- und bearbeiten. Von Bioökonomie wird erwartet, dass sie zur Bewältigung globaler Herausforderungen wie Klimawandel, Lebensmittel- und Wasserknappheit und zunehmende Umweltbelastungen beiträgt und gleichzeitig die ökonomische Entwicklung stärkt. Daher ist sie für Erreichung der Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals – SDGs) der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung relevant. 

Die Bioökonomie-Strategie und der Aktionsplan Bioökonomie

Das langfristige Ziel der Bioökonomie ist, den fossilen Material- und Energieverbrauch zu reduzieren und ihn gleichzeitig durch nachwachsende Rohstoffe zu substituieren. Die Handlungsgrundlage bilden dabei europäische und internationale Ziele und Verpflichtungen wie das Pariser Klimaabkommen oder die in der Agenda 2030 verbindlich gemachten nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (SDG). In der österreichischen Strategie wurden diese Ziele in Form von Leitlinien vorangestellt, die den Rahmen für die Ausgestaltung von Maßnahmen bilden.  

Aufbauend auf den in der Strategie für Bioökonomie ausgearbeiteten Handlungsfeldern wurde 2022 der Aktionsplan Bioökonomie mit den konkreten Zielsetzungen veröffentlicht.

Den Rahmen für die Auswahl der Maßnahmen des Aktionsplans bilden die in der Strategie identifizierten Zielfelder:

  • Erreichung der Klimaziele
  • Reduktion der Abhängigkeit von nicht erneuerbaren Rohstoffen
  • Förderung von Innovation
  • Förderung wirtschaftlicher Entwicklung
  • Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen
  • Förderung nachhaltiger gesellschaftlicher Transformation

Der Aktionsplan umfasst 11 Themenbereiche, welche jeweils in weitere Handlungsfelder gegliedert sind und konkrete Maßnahmen enthalten. Der Themenbereich Wissenschaft, Forschung und Innovation gliedert sich in die Handlungsfelder Grundlagenforschung, Angewandte Forschung, Forschungsinfrastruktur und Datenverfügbarkeit und Datenmanagement sowie Rahmenbedingungen.

Wissenschaft und Forschung im Bereich der Bioökonomie

Forschung, Entwicklung und Innovation (FTI) sind wichtige Säulen erfolgreicher Bioökonomie. Denn nur in Zusammenspiel und Austausch von Wissenschaft, Technik, Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Ethik ist es möglich, eine Neuorientierung des Wirtschaftssystems – weg von fossilen Brennstoffen, hin zu erneuerbaren Energien inter- und transdisziplinär zu entwickeln. Dabei spielen Open Innovation und Responsible Science eine wichtige Rolle. 

Die wichtigen Säulen von Wissenschaft und Forschung sind:

  • Umsetzungsrelevante FTI-Instrumente
  • Bioökonomie-relevante Forschungsstrukturen und Institutionen
  • Kooperationsplattformen und Kompetenzzentren
  • Industrielle Forschung – biobasierte Industrie
  • Internationale Vernetzung und Zusammenarbeit

Österreichische Universitäten als Kompetenzzentren für Bioökonomie

Österreichs (öffentliche) Universitäten haben sich bereits in den vergangenen Jahren als Kompetenzzentren für Bioökonomie positioniert. Ein Drittel von ihnen ist im Bereich Bioökonomie aktiv. Herausragendes Beispiel ist die Universität für Bodenkultur Wien, die sich frühzeitig dem Thema Bioökonomie proaktiv hingewandt hat und inzwischen ein Zentrum für Bioökonomie eingerichtet hat. Dieses Bioökonomie-Zentrum bündelt die wissenschaftlichen Kräfte und dient als Anlaufstelle für Stakeholder aus Wirtschaft und Politik. 

Arbeitspapier "Bioökonomie-FTI-Strategie"

Bei der Erstellung der Bioökonomie-Strategie wurde Expertise aus Wissenschaft und Forschung miteinbezogen. Ihre Beiträge wurden im  Arbeitspapier "Bioökonomie-FTI-Strategie" als Basis  aufgenommen, das im Rahmen des Erarbeitungsprozesses für eine neue FTI-Strategie (Strategie für Forschung, Technologie und Innovation) verfasst wurde.

Für die Sicherung der Qualität des FTI-Strategie-Prozesses wurde eine wissenschaftliche Begleitgruppe eingerichtet. Ziel dieses Gremiums ist, die Umsetzung der Bioökonomie-Strategie und auch die mit ihr in Zusammenhang stehende FTI-Strategie im Bereich Bioökonomie zu begleiten. Der Begleitgruppe gehören vier angesehene, nicht in Österreich tätige Experten und Expertinnen an.

  • Heike Frühwirth, Hochschule Biberach (Vorsitzende)
  • Daniela Kleinschmit, Universität Freiburg
  • Christian Patermann, ehem. DG Research, (Programme Director “Biotechnology, Agriculture & Food”) (Vize-Vorsitzender)
  • Detlef Schulze, Max-Planck-Institut für Biogeochemie; Vera Rotter, TU Berlin).

Handlungsfelder im Bereich Bildung

Neben Forschung und Innovation gehört Bildung zu den wichtigsten Wachstumsfaktoren moderner Volkswirtschaften, die maßgeblich Wohlstand, Lebensqualität, Wettbewerbsstärke und sozialen Zusammenhalt bestimmen. In Anbetracht der Komplexität des Themenfeldes Bioökonomie müssen umfassende Bildungsoffensiven etabliert werden, die insbesondere auf dem Prinzip der Zukunftsgerechtigkeit aufbauen. Die Innovationsstiftung für Bildung (ISB) unterstützt mit den von ihr mitgetragenen Substiftungen jene Bildungsinstitutionen, die Bildungsstrukturen und Bildungsprozesse verbessern und bedarfsorientiert weiterentwickeln wollen. Bei Vorliegen bioökonomierelevanter Elemente im Leistungs- und Förderportfolio der Stiftung sollen diese für die Umsetzung der Bioökonomie-FTI-Strategie genutzt werden.

Links

Kontakt

Dr.in Karolina Begusch-Pfefferkorn
Abteilung V/3e – Umwelt- und Erdsystemwissenschaften inkl. Klimaforschung
Minoritenplatz 5, 1010 Wien
T +43 53 120-5638
karolina.begusch-pfefferkorn@bmbwf.gv.at