Prüfungsaktivität an öffentlichen Universtäten
Qualität in Lehre und Studium zu verbessern, lautet ein ganz zentrales, hochschulpolitisches Ziel. Darauf zielen deshalb zahlreiche strategische Maßnahmen ab, die das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) im Hochschulbereich setzt. Dazu ist neben der Verbesserung der Betreuungsrelationen, die Förderung der Abschlussorientierung unter Studierenden auch die Steigerung der Prüfungsaktivität zu nennen. Sie ist das zentrale Steuerungselement, weil sie jene Zahl an belegten Studien abbildet, die tatsächlich betrieben werden. Deshalb ist sie eine der zentralen Kennzahlen für die Universitätsfinanzierung NEU
Die Prüfungsaktivität ist der wichtigste Indikator für die Unifinanzierung NEU. Studierende sollen ihr Studium möglichst zügig abschließen können und dafür die bestmöglichen Bedingungen vorfinden. Das ist im Moment nicht zufriedenstellend der Fall. Nur knapp 178.000 der insgesamt etwa 308.000 Bachelor-, Master- und Diplomstudien an den Universitäten werden aktiv betrieben, das entspricht einem Anteil von 58 Prozent.
Deshalb wird bei der Zuteilung des Unibudgets durch die Leistungsvereinbarungen auf diesen Basisfaktor auch besonders viel Augenmerk gelegt.
Prüfungsaktiv mit Leistungen im Umfang von 16 ETCS pro Studienjahr
Als prüfungsaktive Studien in der Definition der Wissensbilanz (Kennzahl 2.A.6.)werden jene Bachelor-, Diplom- und Masterstudien definiert, in denen im Studienjahr mindestens 16 ECTS-Punkte oder positiv beurteilte Studienleistungen im Umfang von acht Semesterstunden erbracht werden. Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) stellt bei der Messung der Prüfungsaktivität dabei stets auf die belegten Studien und nicht auf die einzelnen ordentlichen Studierenden ab, weil Studierende mehrere Studien belegen können.
Konkret haben sich die öffentlichen Universitäten in ihren Leistungsvereinbarungen zu individuellen Zielwerten verpflichtet. Insgesamt soll die Zahl der prüfungsaktiven Studien bis 2021 auf rund 185.200 gesteigert werden.
Basisindikatoren in der Leistungsvereinbarungsperiode 2019 bis 2021
Basisindikator prüfungsaktive Studien an öffentlichen Universitäten
Status Quo und festgelegte Zielwerte aus den LV-Verhandlungen
Prüfungsaktive Studien | ||
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IST | LV-Ziel | |
STJ 2016/17 | STJ 2019/20 | |
Universität Wien | 50.830 | 52.843 |
Universität Graz | 18.560 | 19.316 |
Universität Innsbruck | 17.831 | 18.551 |
Medizinische Universität Wien | 4.600 | 4.600 |
Medizinische Universität Graz | 2.919 | 2.688 |
Medizinische Universität Innsbruck | 2.503 | 2.503 |
Universität Salzburg | 9.348 | 9.711 |
Technische Universität Wien | 15.556 | 16.221 |
Technische Universität Graz | 8.613 | 8.960 |
Montanuniversität Leoben | 2.663 | 2.794 |
Universität für Bodenkultur Wien | 7.933 | 8.313 |
Veterinärmedizinische Universität Wien | 1.473 | 1.484 |
Wirtschaftsuniversität Wien | 12.878 | 13.493 |
Universität Linz1 | 9.989 | 10.394 |
Universität Klagenfurt | 5.083 | 5.226 |
Universität für angewandte Kunst Wien | 1.145 | 1.220 |
Universität für Musik und darstellende Kunst Wien | 2.142 | 2.142 |
Universität Mozarteum Salzburg | 1.298 | 1.299 |
Universität für Musik und darstellende Kunst Graz | 1.437 | 1.441 |
Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz | 920 | 920 |
Akademie der bildenden Künste Wien | 1.045 | 1.045 |
Insgesamt | 178.767 | 185.164 |
1 Die Medizinische Fakultät ist im Zielwert exkludiert (39 prüfungsaktive Studien im StJ 2016/17).
Kontakt
Nikolaus Franzen, MSc (WU)
Referat IV/10b – Hochschulstatistische Anwendungen
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