Gute Startvoraussetzungen für das Wintersemester 2021/22 – 80 Prozent der Studierenden geimpft
Rechtzeitig vor dem Start des Wintersemesters 2021/22 hat die Statistik Austria im Auftrag des BMBWF den aktuellen Impfstatus der Studierenden erhoben. Die Zahlen bestätigen das Ziel von Wissenschaftsminister Heinz Faßmann, die Türen der Universitäten und Hochschulen im Wintersemester möglichst offen zu halten.
Die Daten, die die Statistik Austria für das BMBWF erhoben hat, sprechen eine eindeutige Sprache: 4 von 5 der insgesamt 395.000 Studierenden in Österreich sind bereits vollständig geimpft (79 Prozent), weitere 2 Prozent (9.000 Studierende) haben sich bis Ende August bereits die erste Teilimpfung verabreichen lassen. An den öffentlichen Universitäten beträgt die Impfquote 80 Prozent, wobei sie an den Medizinischen Universitäten mit 88 Prozent im Spitzenfeld liegt. Der Anteil der Geimpften unter den Studierenden ist damit fast um 23 Prozentpunkte höher, als bei der gleichaltrigen Bevölkerung, bei den 18- bis 34-Jährigen (56 Prozent).
Er unterscheidet sich außerdem nach dem Grad der akademischen Ausbildung, regional nach Bundesland und auch nach dem Geschlecht.
Auch bei den Studierenden gilt: Je höher der Ausbildungsgrad, desto höher die Impfquote. So liegt sie bei den Bachelorstudierenden bei 79 Prozent, bei Doktoratsstudierenden hingegen bei 85 Prozent. Studierende von Hochschulen in Niederösterreich (82 Prozent) und Wien (81 Prozent) weisen die höchste Impfrate auf, die von Studierenden aus Oberösterreich (75 Prozent), Salzburg (73 Prozent) und Kärnten (71 Prozent) liegt hingegen unter dem Durchschnitt. Wie in der Gesamtbevölkerung weisen auch unter Studierenden Männer eine höhere Durchimpfung (82 Prozent) auf, als Frauen (78 Prozent).
Faßmann: „3G möglichst einheitlich, nachvollziehbar und übersichtlich gestalten“
Wissenschaftsminister Heinz Faßmann spricht angesichts dieser Daten von einem „erfreulichen Ergebnis, das zuversichtlich stimmt“. „Diese hohe Impfquote trägt maßgeblich dazu bei, die Türen der Universitäten und Hochschulen im Wintersemester 2021/22 tatsächlich offenhalten zu können“, betont er bei der Präsentation der Daten, die gemeinsam mit der Statistik Austria, mit Meinhard Lukas, dem Rektor der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) und der zweiten stellvertretenden ÖH-Vorsitzenden Naima Gobara erfolgte. Insbesondere plädierte Faßmann dafür, angesichts der hohen Studierendenimpfquote die Corona-Maßnahmen, insbesondere die 3G-Regeln „möglichst einheitlich, nachvollziehbar und übersichtlich“ ausgestalten. „Die Studierenden müssen sich im Wintersemester 2021/22 auskennen können“, so der Minister.
Corona-Management ist auch im Wintersemester 2021/22 Sache der Hochschulen
Dieser Wunsch ändert selbstverständlich nichts daran, dass Universitäten und Hochschulen – wie schon in den vergangenen 1,5 Jahren der Pandemie – aufgrund ihrer Autonomie selbst bestimmen, welche konkreten Corona-Schutzmaßnahmen sie festlegen wollen. So sieht es auch das 2. COVID-19-Hochschulgesetz vor, die Rechtsgrundlage, die den Universitäts- und Hochschulleitungen auch im Wintersemester 2021/22 die individuelle, angepasste Anwendung der sog. 3G-Regel an ihren Standorten erlaubt. Alle 73 Universitäten und Hochschulen machen davon Gebrauch, in der einen oder anderen Form. Das reicht beispielsweise von 3G als Zutrittsvoraussetzung nur für Lehrveranstaltungen und Prüfungen bis zur 2G-Regelung, die grundsätzlich für alle gilt, 3G nur in Ausnahmefällen. Auch in Sachen Maskenpflicht zeigen sich angesichts ihrer jeweiligen Anforderungen Unterschiede von Hochschule zu Hochschule. Die einen – wie etwa die JKU – schreiben das Tragen von FFP2-Masken in Lehrveranstaltungen verpflichtend vor, andere empfehlen sie hingegen lediglich oder nehmen zumindest die Personen mit 3G-Nachweis davon aus.
Große Unterschiede im Umgang mit den Corona-Regelungen
Besonders unterschiedlich gehen die Universitäten mit Abstandsregelungen und der Kontrolle der Einhaltung der 3G-Regeln um. Da ist von einer nur teilweisen Hörsaalbelegung, von einer Sitzplatzzuweisung nach dem Schachbrettmuster bis hin zur vollständigen Auslastung die Rede. 3G wird stichprobenartig oder umfassend, analog, digital oder, wie es die JKU macht, mittels der täglichen Vergabe von verschiedenfarbigen Eingangsbändern an Studierende kontrolliert. Einige Universitäten sehen eigene „Fast Lanes“, also schnellere Zutrittsmöglichkeiten für diejenigen vor, die ihren 3G-Nachweis freiwillig hinterlegen. Manche sehen klare Sanktionen bei (wiederholter) Missachtung der Corona-Regeln vor, die Betretungsverbote und – bei Verstoß einer verhängten Quarantäne – auch die Sperre für das laufende Semester umfassen.
Vielfältige Impfangebote und Impfinitiativen der Universitäten und Hochschulen
Ebenso vielfältig sind die zahlreichen Impfangebote und Impfinitiativen, die die Universitäten und Hochschulen zu Beginn des Wintersemesters 2021/22 verstärkt eingerichtet haben. Dazu zählen „Pop-Up-Teststraßen“, „Impfen am Campus“, „Impfboxen“ oder Ähnliches. Die Zielrichtung ist immer dieselbe – die aktuelle 80 Prozent-Impfquote der Studierenden so rasch wie möglich noch weiter steigern. Das war bereits Sinn und Zweck des gemeinsamen Impfappells, den Wissenschaftsminister Faßmann, die ÖH und die Spitzenvertreterinnen und Spitzenvertreter der Hochschulen Mitte August in einem gemeinsamen Brief an die Studierenden gerichtet haben. Und darauf weisen Bundesminister Faßmann, ÖH-Vertreterin Gobara und Rektor Lukas nun auch anlässlich des Semesterstarts hin.
Dass gerade die Impfung das wirksamste Mittel im Kampf gegen die Corona-Pandemie und somit der wichtigste Garant für einen erfolgreichen Universitätsstart 2021/22 ist, ist unter anderem auch im 5-Punkte-Fahrplan nachzulesen, den das BMBWF bereits Anfang September für den sicheren Studienbeginn 2021/22 vorgelegt hat.
Links
Hochschulstart 2021/22: Im neuen Wintersemester werden die Türen offengehalten
Gemeinsamer Impfaufruf an alle Studierenden vor Start des Wintersemesters 2021/22
2. COVID-19-Hochschulgesetz, abrufbar im Rechtsinformationssystem des Bundes
Downloads
Pressemitteilung der Statistik Austria (PDF, 115 KB)
„COVID-19-Impfstatus: 79% der Studierenden waren Ende August bereits vollimmunisiert“ (PDF, 258 KB)